Grüne halten 49 Euro-Ticket für machbar

Nachfolge des 9-Euro-Tickets

Grüne halten 49 Euro-Ticket für machbar
Ein Demonstrant fordert die Fortsetzung des 9-Euro-Tickets. © dpa

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen erwartet bei Einführung eines bundesweiten Nahverkehrsticket einen Milliardenverlust. Die Grünen halten unterdessen ein 49-Euro-Ticket für umsetzbar.

Der vorgesehene Monatspreis von 49 bis 69 Euro führe zu einem jährlichen Minus zwischen 1,8 und 3 Milliarden Euro, teilte der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen am Montag mit. Der Bund hatte am Sonntag angekündigt, für ein solches Ticket 1,5 Milliarden Euro zuzuschießen, wenn die Länder mindestens ebenso viel zahlen.

„Es ist gut, dass jetzt endlich konkrete Zahlen für ein Nachfolgeticket auf dem Tisch liegen“, bemerkte der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Oliver Wolff.

Zusätzliche Mittel des Bundes nötig

Aus Sicht des Verbands sind aber zusätzliche Mittel vom Bund notwendig – zum einen für die im Koalitionsvertrag vereinbarte Erhöhung der sogenannten Regionalisierungsmittel, mit denen die Länder Busse und Bahnen finanzieren, zum anderen wegen der stark gestiegenen Energie- und Personalkosten.

„Hierzu brauchen wir ebenfalls schnell eine Lösung, sonst wird ein bundesweites Nahverkehrsticket auf ein immer weiter eingeschränktes ÖPNV-Angebot treffen, weil die Verkehrsunternehmen Kosten sparen müssen.“

Grüne halten 48-Euro-Ticket für machbar

Die Grünen ließen unterdessen am Montag wissen, dass sie eine bundesweite Nahverkehrsfahrkarte für 49 Euro für machbar halten. «Wir gehen davon aus, dass sich in Gesprächen mit den Ländern und durch die Finanzmittel, die wir zur Verfügung stellen wollen, ein 49-Euro-Ticket realisiert», sagte Fraktionschefin Britta Haßelmann am Montag. Das wäre ein sehr wichtiges Signal. Sie glaube, dass es eine große Nachfrage geben werde. «Wahnsinnig viele Menschen» hätte bereits das 9-Euro-Ticket in Anspruch genommen.

Die Ampel-Koalition hatte am Sonntag ein drittes Entlastungspaket vorgestellt, dessen Umfang die Regierung auf etwa 65 Milliarden Euro beziffert. Unter anderem strebt die Koalition einen bundesweiten Nachfolger für das 9-Euro-Ticket zum Preis von 49 bis 69 Euro im Monat an. Der Bund will 1,5 Milliarden Euro dafür zuschießen, wenn die Länder mindestens ebenso viel zahlen. (dpa)

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