Tickets für ÖPNV: Münchner müssen am meisten zahlen

Preise im europäischen Vergleich

Tickets für ÖPNV: Münchner müssen am meisten zahlen
Dem ÖPNV kommt eine wichtige Bedeutung bei der Verkehrswende zu, © dpa

In welcher europäischen Metropole muss man am meisten für Tickets für den ÖPN bezahlen? Es ist die bayerische Landeshauptstadt München.

In München zahlen ÖPNV-Nutzer europaweit den höchsten Preis für ein Einzelticket. Das zeigt ein internationaler Vergleich der größten Metropolen Europas, den die Wohnungsplattform HousingAnywhere durchgeführt hat.

Mit 4,10 Euro liegt die bayerische Landeshauptstadt klar an der Spitze. Auf Platz zwei folgt Stockholm, wo der Verkehrsverbund SL umgerechnet 3,94 Euro pro Einzelfahrschein verlangt. Dahinter reihen sich zahlreiche weitere deutsche Städte ein: Hamburg (3,90 Euro) belegt Platz drei, gefolgt von Berlin und Frankfurt am Main (je 3,80 Euro). Köln (3,70 Euro) sowie Düsseldorf, Dortmund, Essen und Hannover (je 3,60 Euro) liegen knapp dahinter, ebenso Leipzig (3,50 Euro). Mit London (3,45 Euro) folgt hinter Leipzig die zweite nicht-deutsche Stadt im vorderen Teil des Rankings.

Niedrige Preise in Osteuropa

Am anderen Ende der Skala finden sich vor allem osteuropäische Städte: In Krakau kostet ein Einzelticket nur 94 Cent, in Sofia 82 Cent, in Warschau 80 Cent und in Vilnius 65 Cent. Bukarest (60 Cent) und Zagreb (53 Cent) bilden die „Schlusslichter” in diesem Vergleich.
Dass deutsche Städte im europäischen Vergleich bei den Einzelfahrscheinen so weit vorne liegen, dürfte auch mit der Einführung des Deutschlandtickets zusammenhängen. Für 58 Euro pro Monat können Fahrgäste den Nah- und Regionalverkehr bundesweit nutzen.

Dieses Flatrate-Angebot ist im europäischen Vergleich sehr günstig. Einzel- oder Gelegenheitsfahrten sind dagegen teuer geblieben bzw. wurden in der jüngeren Vergangenheit mitunter sogar deutlich verteuert, auch um finanzielle Lücken bei den Verkehrsverbünden zu schließen und den Anreiz zum Umstieg auf das Abo-Modell zu erhöhen. Daneben müssen sich Kundinnen und Kunden des ÖPNV, die kein Deutschlandticket besitzen, auf steigende Preise einstellen. Der Verkehrsverbund Berlin Brandenburg (VBB) beispielsweise erwägt, ab dem neuen Jahr die Preise zu erhöhen. Bei der letzten Preiserhöhung in 2024 gab es eine Erhöhung von 7,5 Prozent.(SP-X)

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