Kfz-Werkstatt muss mitgebrachtes Öl nicht verwenden

Garantie in Gefahr

Kfz-Werkstatt muss mitgebrachtes Öl nicht verwenden
Hauptuntersuchung beim TÜV. © dpa

Eine Kfz-Werkstatt ist nicht verpflichtet, das zum Ölwechsel mitgebrachte Öl einzufüllen. Die Werkstätten sind verpflichtet, sich an die Vorgaben des Herstellers zu halten, so der Zentralverband des Deutschen Kfz-Gewerbes.

Motoröl ist im Handel meist günstiger als bei der Vertragswerkstatt. Wer beim Ölwechsel ein paar Euro sparen will, kann also auf die Idee kommen, sein Öl mitzubringen. Doch das funktioniert nicht unbedingt: Die Werkstatt kann das Einfüllen des mitgebrachten Öls ablehnen, wie der Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK) mitteilt. Der Hintergrund dafür ist, dass die Werkstätten verpflichtet sind, den Ölwechsel nach den Vorgaben des Autoherstellers durchzuführen. Kann ein Motorschaden auf falsches Öl zurückgeführt werden, droht laut dem ZDK der Verlust der Garantie. Außerdem könne die Werkstatt keine Sachmängelhaftung für mitgebrachtes Öl übernehmen.

Vorher mit Werkstatt sprechen

Constantin Hack vom Auto Club Europa (ACE) gibt allerdings zu bedenken, dass es auf dem freien Markt Öl zu kaufen gibt, das die Vorgaben des Herstellers erfüllt und auch dessen Freigabe hat. «Wir raten Verbrauchern, die ihr Öl mitbringen wollen, vorher bei der Werkstatt anzurufen, um zu klären, ob sie bereit ist, es zu verwenden.» Gegebenenfalls würden die Werkstätten dann eine Service- oder Entsorgungsgebühr erheben. «Die ist sonst im Preis fürs Öl einkalkuliert, bei mitgebrachtem Öl natürlich nicht», sagt er.

Selbst bei geschlossenen Gebinden ist aber eine gewisse Vorsicht geboten, denn die Angaben auf den Ölflaschen sind nicht immer eindeutig, wie ZDK-Sprecher Ulrich Köster sagt. Wenn eindeutig geklärt sei, dass das Öl wirklich vom Hersteller freigegeben ist, spreche zwar nichts gegen dessen Verwendung. Aber, so Köster: «Die letzte Entscheidung muss immer die Werkstatt treffen.» (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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