Die Niederlande verfügen in Europa über das beste Ladenetz für Elektroautos. Und es gibt noch weitere Unterschiede.
Deutschland erreicht in im Vergleich mit anderen Nationen nur Platz drei, wie die Organisatoren der Mobilitätsmesse „Power2drive Europe“ (14. bis 16. Juni in München) errechnet haben.
Während im wesentlich kleineren Nachbarland 111.821 Ladepunkte zur Verfügung stehen, sind es hierzulande nur 82.609. Das reicht für Rang drei hinter Frankreich (83.317). Führend ist Deutschland allerdings beim Schnellladen: E-Autofahrer finden hier 12.833 DC-Tankstellen. In Frankreich sind es 8.220, in Spanien 5.013. Die Niederlande haben lediglich 2.754 Punkte am Netz.
Über 450.000 Ladepunkte in Europa
Insgesamt sind in Europa 450.478 AC- und DC-Ladepunkte installiert, 60 Prozent davon befinden sich in den Niederlanden, Frankreich und Deutschland. Aktuell weit abgeschlagen sind Italien und Spanien mit jeweils rund 30.000 Ladepunkten.
In Deutschland müssen sich aktuell 23 E-Autos eine öffentliche Ladestation teilen. Im vergangenen Jahr kamen noch 22 Fahrzeuge auf eine Steckdose, wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) errechnet hat.
Deutschland hat 80.541 Ladepunkte
Zurzeit sind 80.541 Ladepunkte am Netz, allein die Zahl der rein elektrischen Pkw übersteigt knapp die Millionengrenze – und steigt schnell. Der Branchenverband fordert vor diesem Hintergrund mehr Tempo beim Ausbau der Infrastruktur. Statt der wöchentlich rund 540 neuen Ladepunkte seien 2.200 nötig, um das von der Bundesregierung angestrebte Ziel von einer Million im Jahr 2030 zu erreichen. Doch das Ausbautempo nimmt Fahrt auf. Der Mineralölkonzern Aral hat angekündigt, die Zahl seiner Ladestationen noch in diesem Jahr auf 3000 Ladepunkte zu verdoppeln.
Doch dieses gesteckte Ziel erscheint momentan genauso illusorisch zu sein, wie die für das Jahr 2030 geplanten 15Millionen E-Autos auf den deutschen Straßen. (mit SP-X)