Der deutsche Automarkt befindet sich weiter auf Talfahrt. Im Juni gingen die Neuzulassungen nach Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) um 18,1 Prozent zurück.
Insgesamt wurden im Vormonat 224.558 Pkw neu zugelassen, wie die Flensburger Behörde am Dienstag mitteilte. Nach dem ersten Halbjahr liegt die Zahl der Neuzulassungen bei 1.237.975 Pkw, das entspricht einem Rückgang von elf Prozent.
„Die Marktentwicklung im ersten Halbjahr 2022 hat die Pkw-Hersteller schwer getroffen. Ihre Hoffnung auf eine Erholung nach dem schwachen Vorjahr wurde enttäuscht“, sagte der Präsident des Verbands der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK), Reinhard Zirpel. Nach wie vor würde sich der Markt nicht im Normal-Modus befinden. „Denn der Absatz wird nicht von der Nachfrage bestimmt, sondern von der eingeschränkten Auto-Produktion“, so Zirpel. Angesichts des hohen Auftragsbestandes sieht der VDIK-Chef aber auch Anlass für Optimismus. Wenn wieder mehr Autos gebaut werden können, würden auch die Neuzulassungszahlen wieder zulegen.
Bei deutschen Marken einzig Mercedes im Plus.
Im Juni konnte unter den deutschen Marken allein Mercedes mit 19.398 Neuzulassungen ein Plus von 9,5 Prozent erzielen. Die anderen Marken musste hingegen Rückgänge hinnehmen. Bei Porsche ist es mit 2533 Neuzulassungen ein Minus von 3,5 Prozent, bei BMW liegt es bei einem Rückgang von 9,8 Prozent. Zweistellige Einbußen gab es für Ford (-10,7 Prozent), Audi (-13,1 Prozent), Opel (-17,7 Prozent), Mini (-22,9 Prozent, VW (24,0 Prozent). Am ärgsten büßte Smart ein: hier lag der Rückgang mit 597 Neuzulassungen bei 67 Prozent.
Bei den Importeuren konnte Polestar mit 241 Neuzulassungen einen Zuwachs von 58,6 Prozent erzielen. Teils mit sattem Plus war auch Dacia (+40,3 Prozent), DS (+32,9 Prozent), Alfa Romeo (+18,7 Prozent) und Kia (+0,2 Prozent) unterwegs. Die VW-Tochter Skoda kam auf 12.314 Neuzulassungen. Das entspricht einem Rückgang von 19,5 Prozent.
Bei den alternativen Antrieben wurden 32.234 reine Elektroautos neu zugelassen, ein Minus von 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Damit kommen sie auf einen Anteil von 14,4 Prozent. Bei den Plug-in-Hybriden wurden 26.203 Pkws neu zugelassen. Das ist ein Zulassungsminus von 16,3 Prozent und ein von 11,7 Prozent.