
Der Motorradmarkt ist im ersten Quartal deutlich eingebrochen. Die Zulassungen gingen in den ersten drei Monaten des Jahres um 40 Prozent zurück.
Die Umstellung von Euro 5 auf Euro 5+ bei Motorrädern zum Jahreswechsel hat im Dezember zu einer hohen Zahl an Tageszulassungen geführt, denn damit wurde die Verkaufsmöglichkeit der „alten“ EU-5-Bikes um zwei Jahre verlängert. Jetzt drücken die Alt-Bikes die Zulassungsstatistik 2025 in den Keller.
Für das erste Vierteljahr wurde bei Motorrädern ein Minus von 40 Prozent gegenüber 2024 registriert. Statt rund 36.200 Neuzulassungen notiert der Industrieverband Motorrad (IVM) für die ersten drei Monate lediglich knapp 21.800 Einheiten. Auch Kraftroller und Leichtkraftroller sind von Rückgängen in ähnlicher Größenordnung betroffen; noch stärker fiel mit 53,5 Prozent das Minus bei den Leichtkrafträdern aus.
Viele rabattierte Maschinen im Angebot
Für Motorradkäufer sind die Zeiten dagegen vorteilhaft: Bei vielen Händlern fast aller Marken finden sich deutlich rabattierte Neufahrzeuge, die einen einzigen „Makel“ aufweisen: Trotz null Kilometern auf dem Tacho weisen sie schon einen Besitzer-Eintrag in den Papieren auf. Als Gegenleistung wird Kunden ein mehr oder minder großzügiger Preisnachlass gewährt. Klar, dass die neuen 2025er Modelle, allesamt nach EU 5+ homologiert, darunter leiden. Wobei die IVM-Statistik enorme Unterschiede offenbart: Die Rückgänge der zehn wichtigsten Marken schwanken zwischen 7 (Triumph) und 74 Prozent (Harley-Davidson).
Noch stärker ist das Zulassungsminus bei KTM ausgefallen, wobei bei den Österreichern die Homologationsänderung mit dem laufenden Konkursverfahren zusammenfiel; in der Zulassungsstatistik schlägt sich dieses doppelte Problem mit einem Rückgang von 3.552 Neuzulassungen im Vorjahr auf nur noch 569 Neuanmeldungen im ersten Quartal nieder – ein Minus von knapp 84 Prozent.
Bei den Modellen führt weiterhin die BMW R 1300 GS mit großem Vorsprung vor der Honda CBR 650 R und der Kawasaki Z 650; neuer Vierter ist die BMW F 900 GS. Der IVM notiert unter den Top 50-Modellen je elf BMWs und Hondas sowie neun Modelle von Kawasaki. (SP-X)