Der Start des Golf 8 vor fünf Jahren war einigermaßen holprig. Mit dem Facelift ist die letzte Verbrenner-Generation wieder gewohnt gut.
Es fühlt sich an wie ein Déja-vu, ist aber in Wirklichkeit doch nur die Erinnerung an frühere Zeiten. Genauso hat sich Golf-fahren immer angefühlt. So normal, unaufgeregt und unkompliziert. Das muss man ja betonen in Zeiten neuer E-Autos, die uns das Fahren mit vielen neuen Fahrassistenten erleichtern sollen, es aber meist eher verkomplizieren.
Seit 1974 Jahren begleitet uns der Golf nun schon, war seinerzeit mit Frontmotor und Vorderradantrieb der technische Vorreiter im VW-Konzern – bis hin zum GTI mit damals irren 110 PS. Verkauft wurden bislang 37 Millionen Exemplare, wobei der Golf niemals billig war, aber immer bezahlbar. Die einen finden ihn bürgerlich, andere langweilig. Zum langjährigen europäischen Marktführer hat‘s trotzdem gereicht.
Letzte Phase als Verbrenner
Mit dem Facelift zum 50. Geburtstag läutet VW nun die letzte Phase des Golfs mit Verbrenner ein. Die Nummer 9 wird es nur noch mit E-Antrieb geben. Die neue Technik, im Interieur die auch in den anderen aktuellen VW-Modellen verwendet wird, überzeugt sofort. Ihre Oberfläche lässt sich individuell programmieren, bietet direkten Zugriff auf häufig benutzte Funktionen. Selbst die jetzt beleuchteten Slider für Lautstärke und Temperatur funktionieren gut, da sie nicht mehr so empfindlich reagieren.
Die Motorisierung ist vielfältig. Die Leistungsdaten reichen vom 115 PS starken Einstiegsmodell über den GTI bis zum Golf R mit 333 PS. Neben bewährten Dieseln und Benzinern, die es als Handschalter oder mit DSG, mit und ohne 48-Volt-Unterstützung gibt, findet sich auch ein Plug-in-Antrieb mit einer so großen Batterie, dass man nun über 140 Kilometer weit elektrisch fahren kann. Anschließend reichen am Power-Charger etwas mehr als 20 Minuten für eine Aufladung auf 80 Prozent.
Preise beginnen bei 28.330 Euro
Die Designer durften ein paar neue Räder entwerfen, die Ingenieure integrierten neue Scheinwerfer mit Matrix-Technik, und quer über die etwas glatter gezogene Front zieht sich jetzt eine Lichtspange mit beleuchtetem VW-Logo. Auch die Ausstattungslinien hat man in Wolfsburg überarbeitet. Weil bedingt durch den Chipmangel die günstigen Einstiegsversionen weggefallen sind, war Golffahren zuletzt ja ein ganz schön kostspieliges Vergnügen.
Jetzt gibt’s wieder eine Grundausstattung. Ab 28.330 Euro fährt der Wagen als handgeschalteter Benziner mit 115 PS vor, samt Klimaautomatik, Parksensoren, Verkehrszeichenerkennung, digitalem Cockpit und LED-Scheinwerfern. Und so ist der Golf nach wie vor das, was er eigentlich immer war: einfach gut. (SP-X)