Ungebremste SUV-Nachfrage

Rekord im Oktober

Die als Spritfresser verschrieenen Geländewagen haben Hochkonjunktur. In den nächsten Jahren werden einer Prognose nach besonders die Verkaufszahlen der kompakten SUV ansteigen.

Einer ungebrochenen Beliebtheit erfreuen sich SUV. Von den sportlichen "Stadt-Geländewagen" sind im Oktober mit 33.857 Einheiten so viele Fahrzeuge dieser Klasse in Deutschland verkauft worden wie noch nie in einem einzelnen Monat zuvor. Und dieser Trend wird sich fortsetzen. Dies prognostiziert nun Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer vom Center Automotive Research (CAR) der Universität Duisburg-Essen.

Frontantrieb im Aufwind

Trotz aller Umweltdiskussionen kaufen Autofahrer die aufgrund ihrer Größe und ihres Kraftstoffverbrauches als Spritfresser verschrieenen SUV. Vom Nischenprodukt mit nur 67.752 abgesetzten Einheiten im Jahre 1995 haben sie sich zum Bestseller entwickelt. In diesem Jahr werden voraussichtlich 264.503 Sportgeländewagen in Deutschland verkauft. Dies entspräche einem Anteil von elf Prozent an allen Neuzulassungen.

Bis zum Jahr 2015 wird sich dieser Trend noch weiter fortsetzen: Dann werden mit 416.000 Einheiten wohl 13 Prozent alle neu angemeldeten Fahrzeuge ein SUV sein. Allerdings handelt es sich schon längst nicht mehr um die aus den USA emigrierten Geländewagen, die sich durch eine bullige Optik und Allradantrieb ausgezeichnet haben. Die in Deutschland gefragten SUV sind kompakt in ihren Abmessungen. Außerdem verfügt ein gutes Drittel nicht mehr über Vierradantrieb, schließlich werden die Fahrzeuge überwiegend im Stadtverkehr und nicht abseits befestigter Straßen genutzt.

Große Modellvielfalt

Verantwortlich für die hohe Nachfrage ist auch die Modellvielfalt. Hatten früher nur vereinzelte Hersteller ein SUV im Angebot, findet sich ein solches Exemplar mittlerweile in nahezu jedem Sortiment. Dies lockt laut den CAR-Wissenschaftlern vor allem Fahrer von Vans und Kompakt-Vans zum Wechsel auf ein SUV. (mid)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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