Trend geht zur Mitte

Trend geht zur Mitte
Der neue 5er BMW © Foto: BMW

Das Jahr der Neuerscheinungen von Kleinwagen liegt hinter uns. 2007 wird zum Jahr der Mittelklasse. Knapp zwei Dutzend Neuerscheinungen werden sich aber auch an andere Segmente herantasten.

Von Thomas Geiger

Die Autohersteller wollen ab durch die Mitte: «Nachdem im vergangenen Jahr vor allem neue Kleinwagen in die Ausstellungsräume gefahren wurden, wird 2007 das Jahr der Erneuerung der Mittelklasse», sagt Prof. Ferdinand Dudenhöffer, Autoexperte von der Fachhochschule Gelsenkirchen. Zu rechnen ist mit fast zwei Dutzend Neuheiten.

Dominanz der Limousinen schwindet

«In der Mittelklasse werden die Karten dieses Jahr neu gemischt», sagt auch Christoph Stürmer vom Marktbeobachter Global Insight in Frankfurt/Main. Zwar scheint sich die Industrie zunächst auf Limousinen zu konzentrieren. Doch deren Alleinherrschaft ist offenbar auch in der Mittelklasse vorbei: «Weitere Karosserievarianten werden das Angebot ergänzen.»

Die wichtigste Neuheit im ersten Halbjahr ist ohne Zweifel die zweite Generation der C-Klasse von Mercedes. Das Publikum wird sie erstmals beim Genfer Autosalon (8. bis 18. März) zu sehen bekommen, wenig später steht sie im Handel. Dabei ist die Limousine in jeder Dimension leicht gewachsen. Die Mehrzahl der fünf Benzin- und drei Dieselmotoren hat bei Leistung und Drehmoment zugelegt.

Deutsche Hersteller mischen mit

Die neue C-Klasse Foto: dpa

Deutlich preisgünstiger wird die dritte Auflage des Ford Mondeo, die ihren Einstand ebenfalls auf dem Genfer Salon feiert. Schon im Herbst war beim Pariser Salon die seriennahe Studie des Kombis zu sehen. Auf den Markt sollen Kombi, Schrägheck und Limousine noch vor den Sommerferien kommen.

Auch die wichtigsten Hersteller aus Deutschland werden mit dabei sein. So wird immer lauter von einem neuen Opel Vectra gemunkelt, der im Herbst auf der Internationalen Automobilausstellung IAA in Frankfurt enthüllt werden soll. Bei Audi dementiert niemand mehr den Nachfolger des A4. Zudem bereitet BMW in der Klasse darüber ein Facelift für den Fünfer vor. Er soll im Februar an den Start gehen.

Importeure stark vertreten

Im Kern der Mittelklasse lassen die Bayern den Importeuren den Vortritt: Volvo hat ebenfalls für Genf die Nachfolger der Limousine S60 und des Kombis V70 abgekündigt. Renault wird im ersten Halbjahr die dritte Generation des Laguna an den Start bringen. Und Peugeot und Citroën arbeiten an den Nachfolgern von C5 und 607.

Importeure haben in der Mittelklasse zwar laut Marktbeobachter Nick Margetts von Jato Dynamics aus Limburg nur geringe Chancen. Ursache ist die Dienstwagen-Politik der Flottenkunden. Trotzdem will es auch die Chrysler-Group wieder wissen. Sie wird im März zu Preisen ab etwa 25.000 Euro den neuen Chrysler Sebring auf den Markt bringen.

Alternativkonzepte vorhanden

Der Brilliance BS6 Foto: Werk

Ein noch größerer Außenseiter ist der chinesische Autohersteller Brilliance. Er will sich laut Importeur Hans-Ulrich Sachs mit der Mittelklasse-Limousine BS6 vom Frühjahr an vor allem gegen andere Stufenheck-Modelle aus Fernost behaupten. «Die Preise werden zwischen 19.000 und 20.000 Euro beginnen», kündigt Sachs in Bonn an.

«Mit Stufenhecklimousinen klassischen Zuschnitts ist es aber nicht mehr getan», sagt Analyst Christoph Stürmer und stellt neue Varianten nach einem alten Vorbild in Aussicht: «C-Klasse und Audi A4 werden mit dem GLK und dem Q5 erstmals um SUV-Versionen ergänzt.»

Auch ein anderes Alternativkonzept findet nun erste Nachfolger: Ähnlich wie Mercedes beim CLS Limousine und Coupé gekreuzt hat, will VW eine Coupévariante des Passat auf den Markt bringen. Während das aber noch als Geheimnis gilt, gibt es bei Audi keine Zweifel mehr: Dort steht zwischen dem A4 und dem A6 bald das Coupé A5. (dpa)

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