Bei Autokäufern stehen SUVs und Geländewagen bei der Kaufentscheidung ganz oben. Aber auch bei Autodieben sind sie beliebt – gerade eine Marke hat es ihnen besonders angetan.
SUV und Geländewagen sind nicht nur bei Autokäufern beliebt. Auch bei Dieben stehen sie hoch im Kurs: Unter den zehn meistgestohlenen Pkw in Deutschland fanden sich 2023 acht Offroader oder Crossover, wie aus einer Statistik des Gesamtverbandes der Versicherer (GDV) hervorgeht.
Besonders gefragt sind bei den Lanfingern: Autos aus dem Toyota-Konzern. Ein Ranking der meistgestohlenen Modelle nach Fällen pro 1000 Zulassungen.
1. Toyota Land Cruiser – 160 Diebstähle
Nicht ganz so teuer und prestigeträchtig wie ein Range Rover, aber bei Dieben extrem beliebt: Anders als die meisten Lifestyle-SUV ist der Geländewagen auch von schwierigerem Terrain nicht überfordert, kombiniert die Robustheit aber mit guter Asphalt-Tauglichkeit und auf Wunsch üppiger Komfort-Ausstattungen.
Neu waren zuletzt knapp 60.000 Euro fällig, aktuell steht bei Toyota der Modellwechsel auf die neue Generation an, die im Herbst startet.
2. Lexus NX – 157 Diebstähle
Was für die Marke Toyota gilt, gilt noch stärker für die Premiumtochter Lexus: In Osteuropa ist sie sehr beliebt, steht in vielen Regionen auf einem Prestigelevel mit Mercedes und Co.
Dass sich das Mittelklasse-SUV so weit vorne in der Diebstahl-Rangliste platziert, könnte auch mit dem Verkaufstopp der Marke in Russland zusammenhängen, vermutet man bei Toyota in Köln.
Als Neuwagen kaufen kann man die Fahrzeuge seit dem Ukraine-Krieg nicht mehr. In Deutschland verlangt der Händler knapp 53.000 Euro.
3. Lexus UX – 136 Diebstähle
Der kleinere Bruder des NX (ab 43.700 Euro) ist kaum weniger beliebt bei Langfingern. Die hohe Diebstahlrate hat laut Toyota nichts mit schlechtem Diebstahlschutz zu tun, sondern wohl auch mit dem hohen Prestigewert in Osteuropa.
Nicht in der GDV-Statistik (Top 50) taucht erstaunlicherweise das Lexus-Flaggschiff RX auf, das in seinen Top-Varianten an die 100.000-Euro-Preisgrenze heranreicht. Möglicherweise sitzt das Geld für Hehlerware auch in den Zielmärkten nicht ganz so locker.
4. Range Rover Sport, Generation 2 – 121 Diebstähle
Mit einem Startpreis von knapp 100.000 Euro das bislang teuerste Modell im Ranking. Die Modelle der Briten liegen traditionell weit vorne in der Diebesgunst, gelten aber als schwer zu stehlen. Vor allem, weil die Marke ihre Keyless-Schließsysteme stärker gegen Missbrauch absichert als die meisten Wettbewerber.
5. Kia Stinger – 110 Diebstähle
Das erste Nicht-SUV im Ranking. Das viertürige Coupé hatte Kia 2017 vor allem als Image-Booster nach Europa gebracht – mit rassigem Design und auf Wunsch starkem V6-Motor (ab rund 60.000 Euro). Das verfing nicht nur bei der Kundschaft, sondern offenbar auch bei Kriminellen, auch wenn das Modell nach nur sechs Jahren wieder eingestellt wurde.
6. Toyota RAV4, Generation 5 – 91 Diebstähle
Seit Jahren sowohl in den weltweiten SUV-Verkaufs-Charts als auch in den Diebstahl-Hitlisten auf Spitzenpositionen. So etwas wie der VW Käfer unter den Klau-Autos: läuft immer, lässt sich auch noch nach Jahren überall auf der Welt verkaufen.
7. Hyundai Santa Fe, Generation 4 – 90 Diebstähle
Auch hier gilt: Große SUV sind in Osteuropa ein Renner. Der Koreaner setzt eher auf Komfort als auf Offroad-Tauglichkeit, ist aber vor allem in den Allradvarianten solide genug, auch dauerhaft schlechte Straßen und höhere Anhängelasten wegzustecken.
8. Jeep Grand Cherokee, Generation 4 – 87 Diebstähle
Auch ein Geländewagen-Klassiker. Seit 2022 ist Auflage fünf am Start, trotzdem steht der Vorgänger vorne in der Liste. Die vierte Generation ist weiter verbreitet, häufig sehr gut ausgestattet und immer üppig motorisiert.
9. Range Rover – 68 Diebstähle
Hier wird es nun wirklich luxuriös: Die SUV-Ikone kostet neu einen höheren sechsstelligen Betrag, macht sowohl vor der Oper als auch in der Kiesgrube eine gute Figur und verzichtet dabei ganz britisch auf Overstatement.
10. Toyota Prius+ – 66 Diebstähle
Der vielleicht verblüffendste Vertreter in diesem Ranking. In Deutschland war dem Hybrid-Van als Neuwagen (ab zirka 30.000 Euro) in seinen zehn Jahren Bauzeit (2011 bis 2021) ein eher überschaubarer Erfolg beschieden. In anderen Teilen der Welt könnte ihn die familienfreundliche Verbindung von gutem Raumangebot und geringem Verbrauch beliebt machen.
Im Schnitt kommen nach Daten der Versicherer in Deutschland übrigens 4 Diebstähle auf 1000 Fahrzeuge. (SP-X)