Smart schickt neuen Fortwo ins Rennen

Smart hat in Stuttgart den neuen Fortwo vorgestellt. Mit dem Cityflitzer peilt das Unternehmen vor allem gute Absatzzahlen in den USA an. Kritik an dem Kleinwagen kommt von der Deutschen Umwelthilfe.

Smart hat am Donnerstagabend in Stuttgart die Weltpremiere des Smart Fortwo gefeiert. Der neue Kleinwagen der Schwaben soll auch all das können, was der bisherige konnte - nur viel besser. Wie die Verantwortlichen bei der statischen Präsentation sagten, sei der neue Smart Fortwo «noch agiler, noch komfortabler, noch sicherer» geworden.

Smart lobt Umweltfreundlichkeit

Insbesondere sei er deutlich umweltfreundlicher geworden als sein Vorgänger. Die Benzinvariante des Fortwo soll weniger als fünf Liter auf 100 km verbrauchen. Der Verbrauch der Dieselvariante, also des Smart Fortwo cdi liegt bei 3,5 Liter. Mit einer CO2-Emission von 90 Gramm pro Kilometer wird der Smart Fortwo cdi den so genannten Drei-Liter-Status erreichen und hat damit die geringsten CO2-Emissionen aller Autos, die heute auf dem Markt sind.

«Wir haben uns bei der Entwicklung des neuen smart fortwo das Ziel gesetzt, die CO2-Emissionen und damit den Kraftstoffverbrauch zu minimieren. Für den Kunden heißt das: Günstiger als mit dem smart fortwo cdi kann man zurzeit nicht Auto fahren», so Smart-Chef Ulrich Walker. Der Smart Fortwo cdi erfüllt auch ohne Dieselpartikelfilter die EU 4-Norm. In Deutschland, Italien und der Schweiz wird der Smart Diese serienmäßig mit Partikelfilter (offenes System) ausgestattet. «Mit dem offenen System werden noch einmal mehr als 40 Prozent der ohnehin schon geringen Rußemissionen zurückgehalten. Darüber hinaus wird ein Jahr nach Markteinführung der smart fortwo cdi mit einem geschlossenen System angeboten werden», heißt es in einer Presseerklärung des Unternehmens.

Mehr Leistung

Angetrieben wird der Smart auch weiterhin von Dreizylinder-Motoren. Der Hubraum der Benziner wächst laut Smart von 0,7 auf einen Liter, womit auch die Leistung steigt: Als Sauger kommt der Motor nun auf 45 kW/61 PS und 52 kW/71 PS. Als Turbo erreicht er 62 kW/84 PS. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt nun 145 Stundenkilometer (km/h). Alternativ zu den drei Benzinern gibt es den Smart auch wieder als Diesel, dessen Leistung um zehn Prozent auf 33 kW/45 PS steigt. Der Fortwo hat nicht nur mehr Leistung erhalten, sondern ist auch gewachsen. In der Länge hat das 2,70 Meter Fahrzeug um 20 und in der Breite um vier Zentimeter zugelegt. Dadurch ist das Kofferraumvolumen um 70 Liter auf jetzt 220 Liter gewachsen.

Kritik von der Umwelthilfe

Der neue Smart Fortwo Foto: dpa

Kritik am neuen Smart kommt von der Deutschen Umwelthilfe (DUH), die die «fortgesetzte Luftvergiftung» durch den Smart Diesel beklagt, da er «ohne vollwirksamen Partikelfilter an den Start» gehe. «Das runderneuerte Citymobil, das ab Frühjahr 2007 ausgeliefert werden soll, stößt damit ein Vielfaches der gesundheitsschädlichen Feinstaubpartikel aus, die zum Beispiel ein moderner Stadtomnibus mit geregeltem Partikelfilter an die Umgebung abgibt», teilte die DUH kurz vor der Präsentation in Berlin mit. «Ein Dreiliterauto mit schmutzigem Diesel wird in Deutschland nicht zu verkaufen sein», so DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch.

Das Cockpit im neuen Smart Fortwo Foto: Werk

Mit dem neuen Smart will sich das Unternehmen vor allem auf dem US-Markt gut positionieren. Der zweisitzige Kleinwagen ist nach den Worten von DaimlerChrysler-Chef Dieter Zetsche mit seinem geringen Treibstoffverbrauch genau richtig für den amerikanischen Markt. Der Smart Fortwo soll im kommenden Frühjahr in Europa und 2008 erstmals auch in den USA an den Start gehen. Smart-Chef Ulrich Walker sprach bei der Weltpremiere von einem Zeitenwechsel. Denn 2007 werde die Marke nachhaltig profitabel sein. Bislang hatte der seit 1998 über 750 000 Mal verkaufte Smart Milliarden-Verluste eingefahren.

Der Preis für den kleinen Cityflitzer steht noch nicht fest, er soll aber nicht über dem des Vorgängers liegen, der derzeit mit 9450 Euro in der Liste steht. Mit Blick auf den Smart Fortwo stellte Walker fest, dass die Fertigungskosten um 25 Prozent niedriger liegen als beim Vorgänger. Smart hatte trotz des Erfolges des Zweisitzers bislang nicht die Erwartungen erfüllt und Verluste eingefahren, die nach unbestätigten Berichten bei über drei Milliarden liegen sollen.

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