Neuwagen-Rabatte auf Rekordhöhe

Dieseldebatte verunsichert Verbraucher

Neuwagen-Rabatte auf Rekordhöhe
Der Rabatt von Neuwagen beträgt durchschnittlich 23 Prozent © dpa

Die Rabatte für Neuwagen haben einen neuen Bestwert erreicht. Durch die Debatte um den Dieselmotor werden die Nachlässe in den kommenden Monaten auch nicht mehr großartig zurückgehen.

Trotz der guten Konjunktur haben die Autohersteller ihre Rabatte für Neuwagen auf dem deutschen Markt auf Rekordhöhe geschraubt. Damit habe das Rabattniveau im März nach der aktuellen Studie des CAR-Forschungszentrums der Universität Duisburg-Essen um 35 Prozent höher gelegen als im Januar 2010.

Gab es vor sieben Jahren durchschnittlich 17 Prozent Rabatt, sind es 2017 gleich 23 Prozent Erlass. «Bei dem heutigen Durchschnittspreis eines Neuwagens von 31.500 Euro macht der höhere Rabatt pro Fahrzeug einen Margenverlust von 1260 Euro aus. Im deutschen Automarkt bedeutet dies bei 3,2 Millionen Neuwagenverkäufen pro Jahr einen Margenverlust gegenüber dem Jahr 2010 von vier Milliarden Euro. Der Rabatt-Rekord kommt die Branche also teuer zu stehen», so CAR-Leiter Ferdinand Dudenhöffer.

Diesel-Rabatte im Handel angekommen

Selbst Premiumhersteller tun sich schwer und bieten hohe Nachlässe. Vor allem wegen der Debatte um Dieselmotoren dürften die Rabatte in den nächsten Monaten noch weiter steigen, hieß es. «Die Neuwagenkäufer sind verunsichert und verunsicherte Kunden kaufen nur mit noch höheren Rabatten», so Dudenhöffer weiter.

Sonderrabatte für Dieselfahrzeuge werden von den Herstellern nicht angeboten, im Handel sind sie aber schon angekommen. So bieten Audi-Händler beim Kauf eines neuen Selbstzünders zusätzlich drei Jahre kostenlos Inspektion, Reparatur und Anschluss-Garantie und nehmen den alten Audi Diesel in Zahlung. «Die Neuwagenkäufer sind verunsichert und verunsicherte Kunden kaufen nur noch mit höheren Rabatten», heißt es in der Studie. «Das ist ein bedenkliches Signal.»

So schrecken vor allem Privatkunden vor dem Kauf eines Diesels zurück. Nur rund 26 Prozent privater Haushalte ließen einen Selbstzünder zu. Der Rest entfällt auf Geschäftskunden, bei denen die Marge für Händler und Hersteller eh schon geringer ausfällt. Nach Angaben des Kraftfahrbundesamtes sanken die Neuzulassungen von Diesel-Pkws im März um 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Der Dieselanteil an allen Autos lag damit nur noch bei 40,6 Prozent.

Nissan und Audi führen bei Eigenzulassungen

Neben Sonderangeboten und Internet-Rabatten arbeiteten Hersteller und Händler der Studie zufolge erneut mit Eigenzulassungen, die mit einem Anteil von 32,6 Prozent fast ein Drittel sämtlicher Neuzulassungen im März ausmachten. Diese kurzfristig angemeldeten Autos werden dann als Tageszulassungen oder zum «Hauspreis» mit hohen Rabatten in den Markt gedrückt. Im Februar lag die Quote mit 34,2 Prozent sogar noch höher.

Spitzenreiter bei den Eigenzulassungen ist Nissan mit 47,9 Prozent vor Audi mit 45,2, Opel 45,1 und Kia 43,3 Prozent. Diese vier Marken liegen auch nach den ersten beiden Monaten des Jahres an der Spitze, wobei Audi dabei vom zweiten auf den vierten Rang abrutscht. (AG/TF/dpa)

Keine Beiträge vorhanden