Jeep Wrangler: Ab ins Gelände

Seit über 60 Jahren klettert der Jeep Wrangler durchs Gelände. Im nächsten Frühling kommt ein Nachfolger. Mit Dieselmotor und vier Türen.

Von Stefan Grundhoff

Der Wrangler ist eine Legende. In sechs Jahrzehnten wurde aus einem dunkelgrünen Armeefahrzeug namens Willys MA ein Szene-Offroader. Der neue ist optisch ganz der alte. Eine neue Front mit rundlichem Gesicht, in die Stoßstange integrierten Nebelleuchten und ein Schuss High-Tech - das ist der Jeep Wrangler des Jahrgangs 2007. Auf der Detroit Motor Show Anfang 2006 feierte der neue Jeep Wrangler seine Premiere - Anfang nächsten Jahres kommt er auch nach Europa.

2,8 Liter-Diesel

Auf den zweiten Blick ist der neue Wrangler jedoch nicht wieder zu erkennen. Den Erfordernissen des europäischen Marktes wurde mit einem Dieselaggregat Genüge getan. Der 2,8 Liter große Commonrail-Diesel von VM ist eng mit dem Triebwerk des Jeep Cherokee verwandt und soll ebenfalls rund 160 PS und knapp 400 Nm Drehmoment leisten. Der vier Liter große Sechszylinder-Benziner bleibt im Programm und ist mit einer Automatik gekoppelt. Im Gelände gehörte der Jeep Wrangler seit je her zu den besten seiner Zunft. Doch Dank eines überarbeiteten Allradantriebs und mehr Bodenfreiheit soll noch mehr drin sein.

Jeep Wrangler Foto: Press-Inform

Auf den martialischen Allrad-Track, dem Rubicon-Trail, musste der Wrangler zeigen, was er kann. Auch die spartanische Ausstattung soll der Vergangenheit angehören. Auch wenn die Türen nach wie vor ausgehängt werden können - der neue Klettermaxe bietet seinen Insassen zumindest elektrische Fensterheber, ESP und eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung.

Neues Dach

Spartanisch - das Cockpit im Jeep Wrangler Foto: Werk

Es gibt zwei Dachkonstruktionen. Optimisten sollte das nach wie vor fummelige Flatterdach reichen. Aber ein großer Schritt scheint das neue, mehrteilige Hardtop des Wrangler zu sein. Anders als bei seinem Vorgänger muss das Kunststoffdach nunmehr nicht als ganzes abmoniert werden, sondern es besteht aus drei Teilen. In Europa war der Jeep Wrangler zudem bisher nur mit kurzem Radstand zu bekommen. In Nordamerika gibt es seit längerem eine verlängerte «Unlimited-Version», mit mehr Radstand. Der neue Wrangler Unlimited kommt auch nach Europa - als erster auch als Viertürer. Im Fond finden dann bis zu drei Personen Platz. Endlich gibt es auch Dreipunktgurte und Kopfstützen hinten.

Das Dach des Wrangler Foto: Werk

Die steinige Geschichte des Jeep Wrangler beginnt im Zweiten Weltkrieg. Ein Hummer war noch nicht in Sicht und so wünschte sich die US Army im Jahre 1940 ein geländegängiges Erkundungsfahrzeug, das auch im harten Geländeeinsatz seinen menschlichen Kameraden steht.

Weil die Zeit drängte, schrieb die Army über 130 Firmen an. Man verlangte nach einer Eier legenden Wollmilchsau: Mindestens drei Sitze, eine umklappbare Windschutzscheibe, ein leistungsstarker Motor mit Allradantrieb, eine Höchstgeschwindigkeit von 50 Meilen pro Stunde und eine Vorrichtung für ein Maschinengewehr waren nur einige der Punkte auf der endlos langen Wunschliste. Letztlich konnte sich die Firma Willys-Overland mit ihrem Entwurf «Willys MA» gegen die Konkurrenten Bantam und Ford durchsetzen. Nachdem sich das Serienmodell „Willys MB“ bei seinen Einsätzen in Kriegsgebieten bewährt hatte, eroberte der Jeep bald auch den zivilen Markt.

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