Der Jeep Avenger war bislang nicht als Allrad zu bekommen. Doch das ändert sich jetzt. Dazu kommen neben dem Benziner auch zwei E-Motoren zum Einsatz.
Toyota und Calvin Klein, Fiat und Giorgio Armani und jetzt Jeep und The North Face – Autohersteller und Modelabel arbeiten immer wieder zusammen. Die Autohersteller versprechen sich Zugang zu neuen Kundengruppen und lassen sich die Kooperationen viel kosten.
Doch im Fall von Jeep und North Face sei das völlig anders, betont Eric Laforge, der Europaboss von Jeep. Hier sei kein Cent geflossen, von der Partnerschaft würden beide Marken gleichermaßen profitieren. Worum genau geht es? Vor gut 1,5 Jahren führt Jeep den kleinen Elektro-SUV ein, und das recht erfolgreich. Mittlerweile ist er auch als Benziner zu bekommen. Vor allem bei den weilblichen Käufern kommt der Avenger gut an: Er ist klein, handlich, einfach zu fahren, hat den markentypischen Offroad-Look, ohne dick aufzutragen.
Zwei E-Motoren ergänzen Benziner
Nur: Der kleine, frontgetriebene Jeep war bisher nicht geländegängig. Erst jetzt schieben die Amerikaner eine 4×4-Version nach. Der Avenger 4xe kombiniert einen 136-PS-Benziner mit zwei je 21 kW/28 PS starken Elektromotoren, die beide Achsen bewegen können. Dabei ist der hintere E-Motor stets mit den Hinterrädern verbunden, um blitzschnell eingreifen zu können.
Der neue Antriebsstrang mit mehreren Geländemodi und Untersetzung soll zusammen mit einer intelligenten Elektronik jederzeit dafür sorgen, dass immer die Rädern Grip haben, die ihn gerade benötigen. Anders als die Modelle mit Frontantrieb hat der Avenger 4xe eine Mehrlenker-Hinterachse mit größerem Federweg. Sie soll den Komfort auf schlechten Straßen verbessern und die Kletterfähigkeiten im schweren Gelände erhöhen. Genauso, wie es die Fans der Marke von den größeren Jeep-Modellen kennen.
Auch eine North-Face-Edition erhältlich
Doch möglicherweise befürchten die Marketingstrategen von Jeep, die neue Offroad-Variante könne im Markt ein wenig untergehen. Und damit kommt The North Face ins Spiel. Denn den Avenger 4xe wird es zur Einführung neben der 33.600 Euro teuren Basisversion Upland in einer The-North-Face-Edition für satte 39.000 Euro geben.
Auf deren Motorhaube klebt das riesige Markenlogo von The North Face und auch sonst tragen die Fahrzeuge etliche Designmerkmale der amerikanischen Outdoor-Spezialisten. So finden sich die typischen, an den Schultern der Jacken vernähten schwarzen Streifen auch auf den Sitzbezügen. Die wurden zudem speziell für die Sondermodelle entwickelt, sind optisch und von Material her an die Duffelbags der Marke angelehnt. Die wasserdichten Bezüge bestehen aus dem gleichen Material wie die Taschen und sollen genauso widerstandsfähig sein. Selbst die typischen Schlaufen der Taschen wurden an den Rückseiten der Lehnen übernommen. Außerdem findet sich im Kofferraum eine originale Tasche samt Zelt und Wasserflasche.
Doch rechtfertigen die paar optischen Gimmicks den Aufpreis von 5.400 Euro? Die Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten, denn der Mehrpreis relativiert sich etwas dank der besseren Ausstattung. Mehrfarbige Ambientebeleuchtung, Keyless-Go, eine Ladeschale fürs Smartphone und andere Komfortextras sowie eine erweiterte Sicherheitsausstattung mit Totwinkelwarner und 360-Grad-Parksensoren müssen gegengerechnet werden.
Limitierte Auflage
Außerdem ist die North-Face-Edition auf exakt 4.806 Stück limitiert, der Höhe des Mont Blanc, der laut Jeep als majestätisches Symbol der Inspiration fungiert, wie es der Pressetext etwas pathetisch formuliert. Dafür dürften sich europaweit schnell genügend Fans finden, zumal klar ist, dass es keine zweite Auflage geben wird. Fans wissen: Limitierte Modelle sind oft sehr wertstabil, erst recht, wenn sie gepflegt werden.
Dass die Kooperation zwischen den beiden Outdoormarken mit anderen Baureihen weiterlaufen kann, ist nicht ausgeschlossen. Ihre Zielgruppen ähneln sich und vom Image her passen beide Marken ebenfalls gut zueinander. Man darf gespannt sein, was als nächstes kommt. Vielleicht eine am Mount Everest angelehnte, auf 8.849 Stück limitierte Einführungsversion des für nächste Jahr angekündigten Jeep Compass? (SP-X)