Hüllenlos in den Winter

BMW X1

BMW lässt sich bei den SUV das Zepter nicht aus der Hand nehmen. Nachdem der BMW X3 bereits mehrere Jahre Vorsprung gegenüber der Konkurrenz herausfuhr, macht ihm dies jetzt der neue BMW X1 nach.

Von Stefan Grundhoff

Da wird sich nicht nur die SUV-geneigte Damenwelt freuen. Der kleine BMW X1 steht ab 24. Oktober beim Händler. Auf einen Premium-Konkurrenten wartet der in Leipzig produzierte Crossover noch knapp zwei Jahre. Audi hat erst vor Monaten entschieden, dass der Q3 im Seat-Werk Martorell gebaut wird und auch die kleinwüchsige SUV-Konkurrenz von Mercedes, Fiat und Volvo steckt ebenfalls noch in der frühen Erprobungsphase. Knapp zwei Jahre hat der BMW X1 daher im begehrten Hochpreissegment freie Fahrt. Nach der IAA im Herbst ist es soweit. Der kleine Bruder des bekannt erfolgreichen BMW Triumvirats aus X3, X5 und X6 rollt zu den Händlern und macht Jagd auf die kompakte SUV-Klasse mit Toyota RAV4, Ford Kuga oder VW Tiguan. 4,46 Meter lang und 1,5 Tonnen schwer ist der auf der Plattform des 3er Touring entwickelte X1 ein gutes Stück kleiner als der erfolgreiche X3.

19,4 Zentimeter Bodenfreiheit

«Der Radstand des X1 mit 2,76 Metern der gleiche wie beim allradgetriebenen 3er Touring», weist Fahrwerksentwickler Ulrich Treffer auf die enge Verwandtschaft zum Volumenmodell hin, «jedoch bietet der X1 eine Bodenfreiheit von 19,4 Zentimetern.»

Bei normaler Fahrt verteilt der X1 seine Motorleistung im Verhältnis 40:60 zugunsten der Hinterachse; kann die Kräfteverhältnisse jedoch nahezu variabel dem Untergrund anpassen. Für den Fall der Fälle sorgt das im leicht unwegsamen Geläuf für die nötigen Reserven.

Diesel nur mit vier Zylindern

Diesel nur mit vier Zylindern ausgestattet Foto: BMW

Während die Benziner mit vier und sechs Zylindern an den Start gehen, müssen die Diesel aus Gewichts- und Platzgründen mit vier Brennkammern auskommen. Topmodell ist der X1 23d xDrive, der vom bekannten Zweiliter-Diesel mit doppelter Turboaufladung befeuert wird. Mit 150 kW / 204 PS und 400 Nm bei 2.000 U/min lässt er das erwartete Volumenmodell X1 20d xDrive (130 kW / 177 PS, 350 Nm) deutlich hinter sich.

Die Höchstgeschwindigkeit des X1 23d liegt bei 205 km/h. Nur die Sportabstimmung lässt ihn 223 km/h schnell laufen. Den Spurt 0 auf 100 km/h erledigt der Allradler in 7,3 Sekunden. Der Topdiesel ist jedoch nur mit der bekannten Sechsgang-Automatik zu bekommen, die sich einiges an Drehfreude einverleibt. So fehlt bei ihm auch die erwartete Start-Stopp-Automatik und der Verbrauch soll sich bei 6,3 Litern Diesel auf 100 Kilometern einpendeln.

Sparversion als Nachrücker

Etwas weniger Fahrspaß dürfte der X1 20d xDrive bieten. Er schafft 213 km/h Spitze und verbraucht durch die Kombination aus regenerativem Bremssystem und Start-Stopp-Funktion nur 5,8 Liter Dieselkraftstoff. Nur Nebenrollen dürften in Deutschland die weiteren Versionen X1 18d, X1 18i, X1 20i und X1 28i spielen und ihren Insassen ein Leistungsspektrum von 143 bis 265 PS sowie Verbräuche ab 5,2 Litern Diesel auf 100 Kilometern bieten.

Im kommenden Jahr soll als Nachzieher eine Sparversion mit weiteren Effizienzmaßnahmen und Heckantrieb auf den Markt kommen. Er dürfte knapp unter fünf Litern Diesel auf 100 Kilometern verbrauchen.

Innenraum wie 3er Touring

Das Cockpit erinnert an den 3er Touring Foto: BMW

Im Innenraum präsentiert sich der 1,55 Meter hohe BMW X1 in bekannten Dimensionen des 3er Touring. Vorne geht es ausreichend dimensioniert und durchaus langstreckentauglich zu. Jedoch könnten der Verstellbereich von Lenkrad und Sitzlehne größer sein, damit auch groß gewachsenen Fahrer für lange Touren die rechte Sitzposition finden.

Bedienelemente und Armaturentafel mit der aktuellen iDrive-Generation stammen ebenfalls aus der überarbeiteten 3er Generation. Die Rückbank lässt sich im Verhältnis 40:20:40 geteilt umklappen und die Lehne in der Neigung verstellen. Eine verschiebbare Rückbank ist jedoch ebenso wenig lieferbar wie eine elektrische Heckklappe.

Beginn bei 27.200 Euro

Bis zu 1350 Liter schluckt der Kofferraum an Volumen Foto: BMW

Das Laderaumvolumen liegt zwischen 420 und 1350 Litern. Der Preis für das allein heckgetriebene Basismodell BMW X1 18i sDrive liegt bei 27.200 Euro. Der Basisdiesel X1 18d ebenfalls als Hecktriebler startet bei 29.550 Euro Ende 2009.

Das günstigste Allradmodell ist der BMW X1 18d xDrive für stattliche 31.550 Euro. Das macht einen Preisvorteil von rund 4.000 Euro zum klassenhöheren Bruder X3, der bei 35.500 Euro startet. Die Topmodelle 23d und 28i sind allein als Allradversionen zu bekommen und kosten 38.800 bzw. 41.500 Euro - Automatik inklusive.

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