Hyundai hat die sechste Generation des Sonata vorgestellt. Nach Deutschland wird der Neue vorerst nicht kommen, wohl aber in die USA – auch als Hybridversion.
Von Sebastian Viehmann
Der Hyundai ist ein klassischer Stufenheck-Underdog. Unauffälliger Auftritt, keine nennenswerten Schwächen und kein Image - nicht mal ein langweiliges. Eine von diesen Limousinen, die einfach nur da sind und deren Besitzer sich über ein gut ausgestattetes Fahrzeug mit ordentlichem Platzangebot und fairen Preisen (ab 24.290 Euro) freuen. Im Motorenangebot ist neben Zweiliter-Benziner und Zweiliter-Diesel sogar ein V6-Motor mit 250 PS. Seit 1985 ist der Sonata schon im Hyundai-Programm und hat sich zum beständigen Bestseller für die Marke entwickelt.
Mehr Dynamik
In Korea debütiert nun die sechste Generation des braven Mittelklässlers, und die darf endlich mehr Dynamik zeigen. Lange geschlitzte Scheinwerfer, ein eleganter Hüftschwung und eine markante Falz in Höhe der Türgriffe kennzeichnen den neuen Hyundai. Der Wagen, dessen Entwicklung vier Jahre in Anspruch nahm, trägt intern die Bezeichnung YF. Er wird aber weiter Sonata heißen. Neben dem schicken Blechkleid sollen neue Farben, darunter «Remington Red» oder «Espresso», eine jüngere Kundschaft anlocken. Als Antrieb dient ein Zweiliter-Benziner mit 165 PS. Neu an Bord ist ein Sechsganggetriebe.
Der Sonata VI bekommt ein dreiteiliges Panorama-Sonnendach sowie ein neues Multimedia- und Navigationssystem. Außerdem ist ein Diebstahl-Überwachungssystem an Bord, dessen Satellitenverbindung auch zur Übertragung von Wartungsinformationen an die Hyundai-Zentrale genutzt werden kann. Im Januar nächsten Jahres wird ein neu entwickelter 2,4-Liter Benziner in den USA als Standardmotorisierung angeboten. Zudem soll es den Wagen auch als Hybrid geben. Damit tritt er in Konkurrenz zu den Mittelklasse-Hybriden von Toyota, Ford und Honda.
Eigenständiges Modell für Europa
Auf dem Heimatmarkt Korea will Hyundai noch in diesem Jahr 60.000 Einheiten verkaufen. Der Stufenheck-Dauerbrenner spielt auch in anderen asiatischen Ländern, in Russland und den USA eine wichtige Rolle. Ab Januar 2010 soll der Wagen in Hyundais Fabrik im US-Bundesstaat Alabama vom Band laufen. Der Verkauf in China startet ein Jahr später. Ab 2011 wollen die Koreaner weltweit 450.000 Sonata-Modelle pro Jahr verkaufen.
Wer den neuen Sonata schick findet, sollte sich allerdings nicht zu früh freuen: In dieser Optik wird es den Wagen nicht in Deutschland geben. «Für Europa wird es als Sonata-Nachfolger ein eigenständiges Modell geben, das voraussichtlich im Frühjahr 2011 zuerst als Kombimodell erscheint», sagt Hyundai-Sprecher Thomas Rauh.