Daihatsu Trevis: Mini auf asiatisch

BMW hat sich in den 90er Jahren die Marke Mini geschnappt. Das Ergebnis ist bekannt: Der Mini wurde zum Welterfolg. Zeitgleich mit der zweiten Auflage schickt Daihatsu den Trevis ins Rennen.

Von Stefan Grundhoff

Asien reitet auf der Retro-Welle. Handys, Schmuck und Kleidung sind längst nicht die einzigen Bereiche, wo gestern und heute ein zartes Miteinander zelebrieren. Auch die asiatischen Autodesigner haben das Design von gestern für sich entdeckt.

Jede Menge Chrom

Scheinbar hat sich das Daihatsu-Designteam in den alten Mini der frühen 60er Jahre verguckt. Der bauchige Vorderbau, die netten Rundscheinwerfer und jede Menge Chrom bekommt man heute nicht mehr alle Tage geboten; schon gar nicht in der Kleinwagenklasse. Das Design des Trevis ist so pfiffig wie sein Name. Er ist klein (3,40 Meter lang), wendig (Wendekreis 8,80 Meter) und dürfte besonders der weiblichen Kundschaft ein kleines «ach, ist der nicht süß?» entlocken.

Das Cockpit im Daihatsu Trevis Foto: Werk

Trotz seiner überschaubaren Abmessungen und dem unverkennbaren Mini-Styling längst vergangener Zeiten bietet der Trevis Platz für vier Personen. Damit das Ein- und Aussteigen sowie das Be- und Entladen problemlos von statten geht, gibt es vier Türen und eine große Heckklappe. Selbstverständlich für einen Mini: der lange Radstand.

Das Design des Innenraums ist im Vergleich zum schicken Blechoutfit eine Enttäuschung. Graue und schwarze Kunststoffe mögen nicht zum gelungenen Retrostyling des Asiaten passen. Für etwas Pfiff sorgen die Armaturenabdeckungen im Stile des BMW-Mini und das Lederlenkrad. Wenig einfallsreich präsentieren sich dagegen die Bedienelemente, der ellenlange Schaltknüppel und die beiden etwas verloren wirkenden Rundinstrumente. Anders als in den echten Mini-Versionen sind die Instrumente nicht in der Mittelkonsole, sondern hinter dem Lenkrad untergebracht.

Übersichtlicher Flitzer

Das Heck des Daihatsu Trevis Foto: Werk

Durch die niedrige Seitenlinie, die großen Fensterflächen und die kurzen Überhänge ist der Trevis ein übersichtlicher Flitzer, der sich wohl allzu mühelos in jede noch so kleine Parklücke zirkeln lässt. Auch das kurze Heck und die kleinen Reifen zeigen deutliche Anlehnungen an den Mini längst vergangener Zeiten. Wohin man auch schaut, das Design des kleinen Daihatsu ist wie aus einem Guss und hebt sich angenehm von den bekannten Volumenmodellen ab.

Der Fronttriebler wird von einem ein Liter großen Dreizylinder angetrieben, der 43 kW / 98 PS und 93 Nm maximales Drehmoment leistet. Das Fahrwerk des 1,47 Meter breiten Trevis wurde auf den europäischen Markt angepasst. Vorne arbeiten McPherson-Federbeine, hinten gibt es eine Verbundlenkerachse mit Schraubenfedern. Im Drittelmix soll sich der rund 800 Kilogramm schwere Trevis mit 4,8 Litern Super 100 Kilometern zufrieden geben. Auch beim Preis ist ein sparsames Angebot zu erwarten.

Weiterer Schritt zum Erfolg

Der kleine Krabbler dürfte in der 10.000-Euro-Liga antreten. Mit dem Trevis setzt sich die Wiedergeburt von Daihatsu fort. Nach einer lange Jahre andauernden Durststrecke brachte der zunächst nur als Rechtslenker zu bekommende Mini-Roadster vor zwei Jahren den Marknamen wieder auf die automobile Bildfläche zurück. Nach Sirion, Copen und dem jüngst vorgestellten Mini-SUV Terios ist der Daihatsu Trevis ein weiterer Schritt in die richtige Richtung.

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