Dacia bringt mit dem Bigster sein erstes Modell im volumenträchtigen C-Segment auf den Markt. Das SUV wird im Frühjahr seinen Marktstart feiern – und das zu einem attraktiven Preis.
Für einen Hersteller ist jedes neue Modell wichtig. Schließlich bringt es im Idealfall neue Kundinnen und Kunden zur Marke. Dass ist bei Dacia nicht anders. Doch es gibt ab und an Modelle, die noch wichtiger als andere sind. Und genau das trifft auf den Dacia Bigster zu.
Mit ihm eröffnen sich für die Renault-Tochter neue Kundengruppen: denn das SUV ist im C-Segment beheimatet – und hier hatte Dacia seiner Kundschaft bisher kein Angebot zu machen. Ab Januar kommenden Jahres ändert sich das, dann beginnt der Bestellstart für den Bigster. Dann wird auch der exakte Preis kommuniziert, mit dem Dacia den Kauf eines Modells in diesem volumenstarken und hartumkämpften Segment erschwinglicher machen will.
Wie es der DNA der Marke entspricht, will Dacia der Kundschaft „das beste Preis-Leistungsverhältnis im Segment machen“, wie Dacia-Chef Denis Le Vot bei der Vorstellung des Bigster in Berlin sagte.
Preis beginnt bei unter 25.000 Euro
Wie teuer der Bigster genau sein wird, verriet der Manager nicht. Aber so viel ließ sich der Vorstandschef doch entlocken. „Der Verbrenner wird für einen Preis unter 25.000 Euro angeboten, der Hybrid wird unter 30.000 Euro kosten“, so Le Vot. Mit dem Einstieg ins C-Segment erwartet Dacia einen deutlichen Absatzschub für die Marke. Allein in Deutschland hat dieses Segment ein Volumen von 600.000 Fahrzeugen. Davon will sich Deutschlandchef Thilo Schmidt einen gehörigen Anteil sichern.
Wie hoch er letztlich sein soll, darüber schweigt sich Schmidt aus. „Aber eines ist klar. Der Bigster wird unserem Absatz einen deutlichen Schub verleihen.“ Damit das gelingt, offeriert die Marke ihren Kunden nicht nur attraktive Einstiegspreise, sondern auch attraktive Leasingraten. Schmidt spricht von einem Leasingfaktor von 1,0 Prozent.
Mit Blick auf den Antrieb bietet Dacia den Bigster, der auf der CMF-B-Plattform basiert, nicht nur als klassischen Verbrenner an, sondern auch mit Autogas und als Vollhybrid. Neben Autogas kommt gerade dem Hybriden eine wichtige Rolle zu – gerade mit Blick auf die ab dem kommenden Jahr in der EU geltenden verschärften CO2-Flottengrenzwerte. Hier spricht sich Renault Group Chef Luca de Meo für laschere Grenzwerte aus – und entsprechend tut dies auch Le Vot. Verpassen die Hersteller die neuen Grenzwerte, drohen ihnen Strafzahlungen. Da die Autobauer aufgrund der verhaltenen E-Auto Nachfrage, stehen sie derzeit entsprechend unter Druck, fordern von der Politik mehr Flexibilität.
Auch Vollhybrid im Angebot
Kurzfristig helfen kann ein Auto wie der Bigster Hybrid 155 zur Erreichung der verschärften Grenzwerte zwar nicht, aber mittelfristig. Denn die Nachfrage nach dieser Antriebsform zieht weltweit an – und auch Le Vot erwartet global gesehen einen Anteil von einem Drittel für den Vollhybrid. In Deutschland geht Schmidt sogar von einem Split von 35 bis 40 Prozent aus, wie er sagte.
Der neue Bigster Hybrid 155 kombiniert einen 107 PS starken Vierzylinder-Benzinmotor und zwei Elektromotoren (davon ein 50 PS-Motor und ein Starter-Generator. Die Batterie hat eine Kapazität von 1,4 kWh. Der neue Motor weist im Vergleich zu den im Duster und Jogger zum Einsatz kommenden Aggregaten deutliche Verbesserungen auf: Der Hubraum stieg um 0,2 Liter, die Leistung um 15 PS und das Drehmoment um 20 Nm auf nun 170 Nm. Auch die Effizienz und damit auch der CO2-Ausstoß wurde um sechs Prozent verbessert. Der Verbrauch des Bigster soll sich auf 4,9 Liter auf 100 Kilometer belaufen.
Autogasvariante mit 1450 Kilometer Reichweite
Daneben gibt es noch den Bigster TCe 140, der einen 1,2-Liter-Dreizylinder mit einem Mild-Hybrid (Batteriegröße 0,8 kWh) und einem manuellem Sechsganggetriebe kombiniert. Der Verbrauch wird mit 5,6 Litern/100 Kilometer angegeben. Auch beim Bigster bietet Dacia mit dem Eco G eine Autogasvariante an: Auch hier ist ein 1,2 Liter Turbo in Kombination mit einem Mildhybrid im Angebot, der für eine Reichweite von bis zu 1450 Kilometer sorgen soll. Dabei weist der Benzintank ein Volumen von 50 Liter und der Autogastank 49 Liter auf. Damit soll eine Gesamtreichweite von bis zu 1450 Kilometer möglich sein. Daneben gibt es auch den TCe 130 als 4×4, der ebenso auf ein Drittel der Verkäufe in der globalen Betrachtung kommen soll.
Wie es sich für ein SUV gehört, mit dem man auch Ausflüge ins Gelände unternehmen kann, fährt der BIgster mit Kunstoffbeplankungen an den Radhäusern und Seitenschwellern vor. Wie bereits bei anderen Modellen bietet Dacia auch für den Bigster ein so genanntes „Sleep Pack“ an. Damit besteht die Möglichkeit, auch im Innenraum zu nächtigem. Das Bett hat eine Länge von 1,90 Meter und – falls man zu Zweit unterwegs ist – ein kuschelige Breite von 1,30 Meter.
Kofferraumvolumen von 667 Liter
Dacia will mit dem Bigster natürlich nicht nur durch effiziente Antriebe überzeugen, sondern gerade auch durch viel Platz und eine gute Serienausstattung. Und hier lässt sich das eine wie auch das andere sehen. So bietet der 4,57 Meter lange, 1,81 Meter breite und 1,71 Meter hohe Bigster mit seinem Radstand von 2,70 Metern ausreichend Platz für fünf Personen. Im Fond finden auch Erwachsene ausreichend Kopf- und Kniefreiheit vor. Dacia spricht davon, dass man bei der Kopf- und Beinfreiheit neue Benchmarks im Segment setze. Da Dacia mit dem Bigster gerade auch Familien anspricht, bietet man diesem Klientel mit 667 Litern auch ausreichend Platz im Kofferraum. Die Rückbank lässt sich übrigens im Verhältnis 40/20/40 teilen. Zudem gibt es noch eine Dachreling, die eine Last von bis zu 80 Kilogramm aushalten soll.
Der Innenraum hinterlässt trotz viel Kunststoffflächen einen guten Eindruck. Die Materialien sehen anständig aus, sind gut verarbeitet. Der Innenraum wird von einem 10,1 Zoll-Touchscreen (bei den Ausstattungen Essential und Expression ist er 7 Zoll groß) bestimmt; ein elektrisches Panoramaglasdach sorgt für ein noch besseres Raumgefühl.
Von außen fällt der Bigster, der serienmäßig je nach Ausstattung mit 17- oder 18-Zoll Leichtmetallräder ausgeliefert wird, den persönlichen Vorlieben anpassen. In der Topausstattung stehen neben 19 Zoll-Rädern bei der Topausstattung Journey auch eine Zweifarblackierung für Dach zur Wahl. Für sein neustes Modell bietet Dacia mit „Indigo Blau“ auch einen neuen Farbton an. Mit dem Bigster stellt sich Dacia in Konkurrenz zu Modellen wie beispielsweise dem Skoda Kodiaq oder dem Bestseller VW Tiguan. Davon lässt sich Dacia aber nicht schrecken. Markenchef Le Vot glaubt fest an einen Erfolg des neuen Modells, mit dem man nun auch im „Schwimmbecken für die Großen“ unterwegs ist. Der Optimismus des Markenchefs dürfte berechtigt sein.