Lotus lässt eine Legende wieder auferstehen. Doch der in rund vier Jahren auf den Markt kommende Elite hat mit seinen Vorgängern lediglich noch den Namen gemein.
Mit dem für 2014 erwarteten Lotus Elite zeigen die Engländer auf dem Automobilsalon Paris (2. - 17. Oktober) ein 456 kW/620 PS starkes Coupé. Ganz nach Art des Hauses hat der neue Lotus Elite nur noch den Namen mit seinen Vorgängern gemein.
Traditionelle Sprunghaftigkeit
Sprunghafte Modellwechsel haben Tradition. Man denke nur an die leichten, kompromisslosen und puristischen Modelle wie Lotus Elise und Exige der vergangenen Jahre oder die spartanischen Lotus Seven Roadster aus den Sechzigern. Für britisches Understatement war die traditionsreiche Sportwagen-Manufaktur Lotus ohnehin noch nie bekannt.
Der neue Elite gleicht weder seinem von 1957 bis 1963 gebauten Urahn noch dem von 1974 bis 1982 erhältlichen Vetter. Schon die Formensprache der Karosserie mit ihrer starken Linienführung, dem riesigen Glaspanoramadach und der flachen Silhouette auf insgesamt 4,60 Metern Länge macht keinen Hehl daraus, dass Lotus mit dem Neuen mehr als nur ein Zeichen setzten will. Aber zurückhaltend waren die Modelle der Briten ja ohnehin noch nie.
In 3,5 Sekunden auf 100 km/h
An dem in Frankreich gezeigten neuen Sportwagen jedenfalls hätte nicht nur James Bond seine Freude. Unter der Motorhaube wuchtet der 5,0-Liter-V8-Motor ein Drehmoment von 720 Nm in den Antriebsstrang. Standesgemäß wird die Kraft nur über die Hinterachse auf die Straße gebracht. Bei einem Leergewicht von 1650 Kilogramm wird das optional auch mit der aus der Formel 1 Saison 2009 bekannten "KERS-Hybridtechnologie" erhältliche Coupé voraussichtlich innerhalb von 3,5 bis 3,7 Sekunden auf Tempo 100 katapultiert.
Was motorseitig ohne Weiteres möglich sein dürfte, schließlich bringt es der gestählte V8-Brite auf ein Leistungsgewicht von lediglich 2,66 Kilogramm - jede einzelne Pferdestärke muss also sozusagen nicht einmal 2700 Gramm in Bewegung setzen. Eine Gewichtsklasse, zu der nur wenige Supersportwagen Zutritt haben. Selbiges gilt für die Höchstgeschwindigkeit des 2+2-Sitzers. Der Hersteller spricht von 315 km/h. Wer in den erlesenen Kreis der "Lotus-Elite" gehören will, muss nach ersten Informationen um die 115.000 Pfund investieren. Für Kontinental-Europäer sind dies knappe 140.000 Euro. Ein Preis, für den man in Zuffenhausen ebenfalls schon mit den elitären Modellen liebäugeln könnte. (mid)