Alfa Romeo 8c: Mut zum großen Schritt

Endlich hat wieder einmal ein Autohersteller den Mut zum einem großen Schritt. Der Alfa Romeo 8c wird Realität. Die atemberaubend schöne Studie von der IAA 2003 geht Ende nächsten Jahres in Serie.

Von Stefan Grundhoff

Die vehemente Anerkennung des Publikums auf Messen und Veranstaltungen in der ganzen Welt hat sich letztlich ausgezahlt. Mit einiger Verzögerung wird der 8c nun doch Realität. «Der 8c kommt Ende nächsten Jahres auf den Markt, in einer Auflage von 600 Stück. Zunächst jedoch nur als Coupe», sagt Alfa-Romeo-Sprecher Malte Dringenberg.

Ein Traum über 150.000 Euro

Viele hatten schon nicht mehr daran geglaubt und das weich gezeichnete Alfa-Coupe in den elitären Garagen von Stardesigner Guigaro verschwinden sehen. Doch die Italiener haben sich ein Herz gefasst und bringen den Sportwagen tatsächlich auf die Straße. Ein Grund dürfte der bevorstehende Wiedereintritt in den amerikanischen Markt sein. Dafür braucht man ein prestigeträchtiges Zugpferd - das könnte der 8c sein.

Für die normale Alfa-Kundschaft wird der 8c wohl ein Traum bleiben. Der gnadenlos schöne Zweisitzer soll mindestens 150.000 Euro kosten. Angetrieben wird der mobile Augenschmaus von einem alten Bekannten. Unter der endlos langen Motorhaube grollt der 4,2 Liter große Achtzylinder, der bereits die Maserati Markenpalette befeuert. So wird auch der knapp 4,30 Meter lange Alfa über mindestens 400 PS verfügen und rund 300 km/h schnell sein.

Auch ohne Kompressor stark

Einzigartige Form Foto: press-inform

Im Gegensatz zur IAA-Studie 8c Competizione von 2003 wird jedoch auf den Einsatz eines Kompressors verzichtet, der weitere 50 bis 100 PS gebracht hätte. Trotzdem ist der Alfa Romeo 8c ein echter Rennwagen. Seine Basis ist ein extrem stabiler Gitterrohrrahmen, der von einer Kohlefaserkarosserie gerade zärtlich verkleidet wird.

Das Gewicht der Studie lag bei rund 1,4 Tonnen und war somit rund 350 Kilogramm leichter als der identisch motorisierte Maserati Gransport. Die Fahrleistungen des Alfa dürften entsprechend noch eindrucksvoller sein. Der Innenraum besteht überwiegend aus schwarzem Schedoni-Leder und gebürstetem Aluminium.

Reminiszenz an alte Coupés

Auch innen edel Foto: press-inform

Das zeitlos schöne Design des 8c ist eine Reminiszenz an die alten Sportcoupes der 50er und 60er Jahre. Umgesetzt hat die Idee Wolfgang Egger vom Centro Stile Alfa Romeo. Nachdem die jüngsten Alfa-Romeo-Modelle eher mit einem betont kantigen Design glänzten, geht der 8c einen ganz anderen Weg. Charakteristisch sind die lange Motorhaube, die kurze Fahrgastzelle und das knackig hohe Heck mit den beiden schlichten Rundleuchten. Besonders die Front mit der tief heruntergezogenen Nase und den großen runden Klarglasscheinwerfern erinnert an Rennwagen fast vergangener Zeiten.

Bis auf weiteres soll es jedoch bei der Coupeversion bleiben. Dabei hatte die Studie des 8c Spider zuletzt für viel Furore gesorgt. Sie präsentiert sich nicht weniger sehenswert als das Retro-Coupe und war zuletzt der Star bei Autoevents in Pebble Beach und dem Concorso d’Eleganza. Hier gewann der offene Zweisitzer mehrere Designauszeichnungen. Doch neben dem einzigartigen Styling können sich die Alfisti über die Rückkehr des lange vermissten Heckantriebs freuen. Derzeit sind die meisten Alfa-Modelle mit einem Frontantrieb unterwegs - eine Todsünde für echte Sportwagenfans. Nur einige Top-Modelle sind mit Allradtechnik zu bekommen.

Bereits vor zehn Jahren angedacht

Eine Cabrio-Version ist nicht geplant Foto: press-inform

Viele hatten befürchtet, dass der Alfa Romeo 8c Competizione eher ein Ausblick auf das neue Maserati Coupe wäre, der im Frühjahr nächsten Jahres vorgestellt wird. Hinweise dafür gaben nicht nur die elegante Formensprache, sondern auch das Antriebskonzept und ein Preis deutlich über 100.000 Euro.

Das Design des Alfa Romeo 8c basiert auf der Alfa-Studie Nuvola, die bereits im Jahre 1996 der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Im Gegensatz zum 8c wurde der Nuvola jedoch nicht von Wolfgang Eggers, sondern dem ehemaligen Designchef Andreas Zapatinas kreiert. Er schaffte es nie zur Serienreife.

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