WLTP und RDE lösen NEFZ ab

Strengere Testbedingungen

WLTP und RDE lösen NEFZ ab
Die Richtlinien für Abgastests werden strenger © Promotor/Volz

Mit dem 1. September werden neue und strengere Messverfahren zur Abgasuntersuchung eingeführt. Die seit drei Jahren gültige Abgasnorm bleibt dagegen unangetastet.

Seit dem 1. September 2017 gelten die neuen Abgasnormen Euro 6c beziehungsweise Euro 6d-TEMP für Pkw. Die neuen Verordnungen weisen zwar die gleichen Emissionsgrenzwerte für die Prüfstandmessung wie die seit September 2014 gültige Euro-6-Abgasnorm auf, allerdings müssen die Fahrzeuge künftig ihr Emissionsverhalten unter schärferen Testbedingungen beweisen.

So verlangt die nunmehr gültige Abgasnorm Euro 6c eine Messung auf dem Prüfstand nach dem WLTP-Verfahren. Diese Methode soll weniger praxisfern als die bisherige NEFZ-Messung sein.

Zusätzliche Messung im realen Betrieb

Darüber hinaus sieht die parallel gültige Abgasnorm Euro 6d-TEMP eine zusätzliche Messung im RDE-Verfahren vor. Bei dieser „Real Drive Emission“-Messung wird außerdem geprüft, wie das reale Abgas-Emissionsverhalten von Fahrzeugen im praktischen Fahrbetrieb ist. Dabei dürfen die Stickoxid-Emissionen den Prüfstandgrenzwert um den Faktor 2,1 übersteigen.

So liegt für Pkw mit Benzinmotor der NOx-Grenzwert für die Prüfstandmessung bei 60 mg pro Kilometer, der RDE-Grenzwert hingegen bei 126 mg. Für Dieselfahrzeuge gelten die NOx-Grenzwerte 80 beziehungsweise 168 mg.

Euro 6d schützt vor Fahrverboten

Ab dem 1. September 2017 ist die Abgasnorm Euro 6c für den Einführungszeitpunkt neuer Fahrzeugtypen bindend. Ein Jahr später müssen alle Neufahrzeuge diese Norm erfüllen. Euro 6d-TEMP und damit das RDE-Verfahren ist ebenfalls für die Genehmigung neuer Fahrzeugtypen ab dem 1. September 2017 bindend. Ab dem 1. September 2019 müssen dann alle neu zugelassenen Autos die NOx-Grenzwerte von 126 beziehungsweise 168 mg pro Kilometer im RDE-Verfahren erfüllen.

Ein Fahrzeug, das bereits die Grenzwerte der Abgasnorm Euro 6d-TEMP erfüllt, bietet Autofahrern auch auf längere Sicht die größte Sicherheit, nicht von drohenden Fahrverboten betroffen zu sein. (SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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