ABS-Pflicht für Motorräder gefordert

Plädoyer der Unfallforscher

Wer vor dem Kauf eines Motorrades steht, der sollte auf eines mit Garantie nicht verzichten: ein ABS-System. Es erhöht die Chancen, einen möglichen Crash zu vermeiden.

Für das kommende Jahr soll ein neues Europäisches Verkehrssicherheitsprogramm ausgearbeitet werden. Dabei beteiligen sich auch Experten der Unfallforschung der Versicherer und fordern, eine ABS-Pflicht für Motorräder in das Programm aufzunehmen.

Auch Leistungsgrenzen für motorisierte Zweiräder werden von den Berliner Fachleuten als sinnvoll erachten. Zudem sollten Motorradfahrer zu regelmäßigen Fahrsicherheitstrainings - auch im realen Straßenverkehr - verpflichtet werden. Eine diesbezügliche Änderung der Führerscheinrichtlinie könnte die Zahl der Zweiradunfälle deutlich reduzieren, sind sich die Experten sicher.

Not- und Auffahrsysteme

Für mehr Sicherheit im Pkw sollen nach Ansicht der UDV-Experten verbindlich vorgeschriebene Fahrerassistenzsysteme sorgen, allen voran Notbrems- und Auffahrwarnsysteme. Darüber hinaus wird hinsichtlich des Crash-Verhaltens von Pkw ein Kompatibilitätsverfahren gefordert. Dadurch sollen kleinere und leichtere Pkw bei Unfällen mit größeren Fahrzeugen geschützt werden. Ähnliche Schutzmaßnahmen könnten auch am Fahrerhaus von Lkw eingeführt werden. Bei Crashtests soll außerdem ein Seitenaufprall-Prüfverfahren zur Pflicht gemacht werden.

Ganz wichtig ist den Unfallforschern die Verbesserung der Sicherheit auf Landstraßen - dem Unfallschwerpunkt Nummer 1 in Europa. Dort solle die EU Standards für die Sicherheitsanalyse von Straßennetzen entwickeln und den Mitgliedsstaaten empfehlen. Europaweit sei an vielbefahrenen Straßen auf das An- und Nachpflanzen von Bäumen zu verzichten. In bestehenden Alleen sollen an Unfallschwerpunkten wirksame Schutzmaßnahmen wie «Leitplanken» oder Geschwindigkeitsüberwachung umgesetzt werden. (mid)

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