Um die 13.000 Kilometer Autobahnen in Deutschland kümmert sich eine GmbH des Bundes. Der geht das Geld aus. Sanierungen müssen warten.
Die bundeseigene Autobahngesellschaft hat ein Sparprogramm angekündigt. In einer Mitarbeiterinformation der Geschäftsführung heißt es mit Blick auf den Entwurf des Bundeshaushalts 2025, der Mittelbedarf habe nicht vollständig abgedeckt werden können. Es werde ein Konsolidierungsprogramm aufgelegt.
Volker Geyer, stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzender der Autobahn GmbH und Vize-Bundesvorsitzender des Beamtenbunds, warnt die Bundesregierung vor Folgen einer Unterfinanzierung der Gesellschaft. Er sagte der dpa: „Der Autobahn GmbH fehlen 600 Millionen Euro im kommenden Jahr, das setzt sich in den nächsten Jahren fort.“ Es gebe aber unter anderem große Baukostensteigerungen.
Sanierungsziel nicht mehr haltbar
Aus Geyers Sicht drohen Verzögerungen bei der Sanierung von Brücken. „Auch da wird es zu Einschnitten kommen müssen, weil uns allein schon die Planungsmittel für die Brückenmodernisierung fehlen.“ Das Ziel von Verkehrsminister Volker Wissing (FDP), 400 Brücken im Jahr, zu sanieren, sei wegen der Unterfinanzierung nicht mehr haltbar.
In der Mitarbeiterinformation heißt es, es würden Kosten gesenkt, Ressourcen effizienter genutzt, Prozesse gestrafft. Das gelte vor allem für die Verwaltung. Arbeitsplätze seien sicher. Alle extern eingekauften Unterstützungsleistungen sowie Beraterverträge sollten auf den Prüfstand gestellt werden. Laut Entwurf des Haushalts 2025 sind für Investitionen rund 6,1 Milliarden Euro vorgesehen, für Planung, Betrieb und Verwaltung der Autobahn GmbH rund 2,3 Milliarden Euro.
Geyer sagte, es dürfe vor allem keinen Personalabbau geben. Ganz im Gegenteil müsste sogar Personal aufgebaut werden – vor allem im Betriebsdienst der Autobahnmeistereien. Zudem sei der Fuhrpark überaltert und es gebe ein großes Programm zum Aufbau von Ladesäulen an den Autobahnen. „Aus meiner Sicht ist für all das dann kein Geld mehr da.“ (dpa)