Vor allem hohe Mieten drängen Menschen aus den Städten ins Umland. In der Folge müssen immer mehr zur Arbeit pendeln.
Die Zahl der Berufspendler in Deutschland ist erneut leicht gestiegen, wie eine Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) zeigt. Demnach arbeiteten zum Stichtag 30. Juni 2023 rund 20,5 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in einer anderen Gemeinde als der, in der sie wohnen, was einer Zunahme von 140.000 Personen gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Im Durchschnitt legten die Beschäftigten für den einfachen Arbeitsweg 17,2 Kilometer zurück, was dem Vorjahreswert entspricht. Zugenommen hat allerdings die Zahl der Pendler mit vergleichsweise langen Arbeitswegen. 7,13 Millionen Erwerbstätige und damit 60.000 mehr als im Vorjahr haben einen Arbeitsweg von mindestens 30 Kilometern. 3,96 Millionen legen mehr als 50 Kilometer zurück (2022: 3,91 Millionen) und 2,28 Millionen sogar mehr als 100 Kilometer (2022: 2,25 Millionen).
München hat die meisten Einpendler
Die kreisfreien Städte und Landkreise mit den längsten durchschnittlichen Pendeldistanzen sind Märkisch-Oderland (Brandenburg, 27,4 Kilometer), Ludwigslust-Parchim (Mecklenburg-Vorpommern, 27,3 Kilometer) und Altmarkkreis Salzwedel (Sachsen-Anhalt, 27 Kilometer). Besonders lang sind die Arbeitswege auch in den bayerischen Landkreisen Landsberg am Lech (26,9 Kilometer) und Pfaffenhofen an der Ilm (26,3 Kilometer).
München ist nach wie vor die Stadt mit den meisten Einpendlern aus dem Umland. So wohnten 454.900 der in München Beschäftigten außerhalb der Stadtgrenzen. Es folgen Frankfurt (404.800), Hamburg (391.900), Berlin (391.200) und Köln (305.200). (SP-X)