Mitsubishi Colt soll Marke Rückenwind bringen

Mitsubishi Colt soll Marke Rückenwind bringen
Er ist zurück: der neue Mitsubishi Colt startet im Oktober. © Mitsubishi

Mitsubishi erweckt sich in Europa zu neuem Leben. Nach dem Kompakt-SUV ASX bringen die Japaner nun den neuen Colt zurück auf die Straßen.
Mit dem Kleinwagen füllt Mitsubishi sein Pkw-Angebot weiter auf. Das zweite neue Modell binnen weniger Monate soll mit rund 15.000 Neuzulassungen pro Jahr die Sichtbarkeit der Marke in Deutschland wieder steigern, nachdem das Europa-Aus der Marke endgültig vom Tisch ist.

Der Mitsubishi Colt zählt zu den dienstältesten Kleinwagen-Baureihen der Welt. Die erste Generation kam in Japan bereits 1962 auf den Markt, danach folgten acht weitere Auflagen. 2014 stellten die Japaner den Verkauf des Colt ein, als Nachfolger wurde der Kleinstwagen Space Star lanciert. Der preiswerte Fünftürer war in Deutschland bis Anfang des Jahres neben dem Crossover Eclipse Cross eines der nur noch zwei verbliebenen Modelle der Marke. Die selbstverordnete Schrumpfkur resultierte aus dem eigentlich geplanten langsamen Rückzug Mitsubishis aus Europa, den 2021 nicht zuletzt das Engagement der deutschen Importorganisation schließlich verhindert hat. Seitdem arbeitet die Marke an ihrem Comeback – und holt sich dabei Hilfe von Allianzpartner Renault.

Kooperation mit Renault

Der Colt von Mitsubishi teilt sich die technische Basis mit dem Clio von Renault. Foto: Mitsubishi

Bereits der im Frühjahr gestartete Mini-Crossover Mitsubishi ASX basierte auf einem Modell der Franzosen, dem Renault Captur. Mitsubishi hatte im Wesentlichen nur das Logo ausgetauscht, die Optionsliste gestrafft und das bewährte Gesamtpaket des Renault mit seiner fünfjährigen Garantie garniert. Ähnlich geschieht es nun mit dem Colt, der – deutlich sichtbar – eigentlich ein Renault Clio ist. Der hat kürzlich ein starkes Lifting bekommen, das auch der Mitsubishi nachvollzieht. Um sich wenigstens optisch ein wenig vom Vorbild abzusetzen, trägt er aber neben den Diamant-Logos zumindest eine eigenständige Kühlergrill-Grafik.

Bei Technik und Antrieb hingegen gibt es keine Unterschiede. Der Colt erhält die gleichen Motoren wie der Clio, startet mit einem 67 PS starken 1,0-Liter-Dreizylinderbenziner, den es auch in einer Turbo-Ausführung mit 91 PS gibt. Dritte Option ist ein 143 PS starker Vollhybrid auf Basis eines 1,6-Liter-Vierzylinders, der mit zwei E-Motoren kombiniert wird. Der elektrisch unterstützte Benziner nimmt sowohl die Rolle des Spar- als auch die des kräftigen Reisemotors ein; einen Diesel gibt es ebenso wenig wie ein Autogas-Triebwerk. Renault bietet für den Clio in Deutschland zumindest letzteres an, der Diesel ist in ausgewählten europäischen Märkten zu haben.

Gute Ausstattung an Bord

Bei Ausstattung und Assistenten vertraut der Colt auf das schon beim Clio für diese Klasse überzeugend pralle Paket, packt sich tendenziell allerdings noch etwas voller als der französische Cousin. In der dem schwächsten Benziner vorbehaltenen Basisvariante sind unter anderem Tempomat, Spurhalteassistent, Verkehrszeichenerkennung und ein Notbremsassistent mit Fahrraderkennung an Bord.

Neben zwei Benzinern gibt es den Colt von Mitsubishi auch als Vollhybriden. Foto: Mitsubishi

Dazu kommen Klimaanlage, beheizbare Außenspiegel und die mittlerweile immer mehr zum Standard werdenden LED-Scheinwerfer. Neben dem Einstiegsmodell gibt es lediglich noch zwei weitere Varianten: „Plus“ mit Komfort-Zutaten wie Rückfahrkamera und beheiztem Lenkrad sowie „Top“ mit Kleinwagen-Luxus wie Soundsystem und 360-Grad-Kamera. Darüber hinaus können nur noch die Karosseriefarbe sowie Zubehör, etwa ein Anhängekupplung, gewählt werden.

Preise für den ab Oktober verfügbaren Colt nennt Mitsubishi nicht, lässt aber heraushören, dass er ausstattungsbereinigt auf einem ähnlichen Niveau wie der Renault Clio liegen wird. Rund 19.000 Euro dürften daher fällig werden. Der Wiederaufbau des Markenportfolios ist mit dem Start des Clio nicht beendet. Für das kommende Jahr ist das Europa-Comeback des Mittelklasse-SUVs Outlander angekündigt, 2025 startet dann das erste reine E-Auto der Marke. Die technische Basis dafür liefert dann erneut Allianz-Partner Renault, Mitsubishi will sich spätestens dann bei Optik und Positionierung wieder stärker von den Modellen der Franzosen abheben. (SP-X)

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