Mitsubishi hat bei mehr Autos als bislang angenommen die Verbrauchswerte manipuliert. Wie der Konzern nun mitteilte, seien 20 Modelle betroffen, die in den zurückliegenden zehn Jahren verkauft wurden.
Der Skandal des japanischen Autobauers Mitsubishi Motors um manipulierte Verbrauchswerte bei Kleinstwagen betrifft weit mehr Modelle als zunächst gedacht. Wie der Konzern am Freitag mitteilte, wurden Manipulationen an 20 Modellen vorgenommen, die in den vergangenen zehn Jahren verkauft wurden. Mitsubishi hatte im April gestanden, unzulässige Testmethoden angewandt und in manchen Fällen Daten zum Rollwiderstand benutzt zu haben, ohne dafür Tests durchzuführen. Doch war anfangs von nur vier Modellen die Rede gewesen - zwei davon Modelle, die für Nissan Motor gebaut wurden.
Sonderrückstellungen gebildet
Zu Beginn der Affäre war die Rede von 625.000 betroffenen Autos für den heimischen Markt. Solche Kleinstwagen haben einen Hubraum bis 660 Kubikzentimeter und sind in Japan steuerbegünstigt. Mitsubishi Motors stellt nun Sonderrückstellungen in Höhe von rund 50 Milliarden Yen (425 Mio Euro) für Entschädigungen in die Bilanz für das bis 31. März 2017 laufende Geschäftsjahr ein, wie der Konzern weiter bekanntgab.
Wegen des Skandals will Präsident Tetsuro Aikawa bei der Hauptversammlung am 24. Juni seinen Hut nehmen. Der Renault-Partner Nissan hat inzwischen angekündigt, Mitsubishi Motors unter sein Dach zu nehmen. (dpa)