Welche Reifen bietet den geringsten Abrieb? Dieser Frage ist der ADAC in einer großen Auswertung nachgegangen.
Reifenabrieb ist eine zentrale Quelle für Mikroplastik in der Umwelt und steht deshalb im Fokus künftiger EU-Vorgaben. Im Rahmen der Euro-7-Abgasnorm sollen ab 2028 erstmals verbindliche Grenzwerte für Reifenabrieb bei Pkw-Reifen gelten. Wie der ADAC mitteilte, würden ein Großteil der umweltbelastenden Mikroplastik-Emissionen vom Abrieb der Autoreifen stammen. Reifenabrieb-Partikel seien für den Menschen „bedingt akut gefährlich. Denn lediglich ein sehr kleiner Teil der Partikel bleibt über einen längeren Zeitraum in der Atmosphäre und wirkt über die Atemluft auf den Menschen“, so der ADAC.
Wer sich bereits heute beim Reifenkauf an umweltfreundlicheren Modellen orientieren möchte, findet beim ADAC eine aktuelle Markenauswertung, die auf Daten aus 160 seit 2023 getesteten Reifenmodellen beruht.
Michelin mit guten Werten
Demnach weisen Reifen von Michelin den geringsten Abrieb auf: durchschnittlich 52 Milligramm pro Kilometer und Tonne Fahrzeuggewicht. Auf den weiteren Plätzen folgen Hankook (62 mg/km/t), Continental (63) und Goodyear (65). Insgesamt hat der Verkehrsclub in seiner Auswertung 12 Reifenhersteller gelistet. Darunter befinden sich auch einige Premiumhersteller wie Pirelli oder Bridgestone, die deutlich höhere durchschnittliche Werte beim Reifenabrieb aufweisen. Für seine Reifentests lässt der ADAC die Reifen unter realen Bedingungen über 15.000 Kilometer fahren und zusätzlich auf Prüfständen analysieren.
Der ADAC betont, dass geringe Abriebwerte keinen Verzicht auf Sicherheit bedeuten – die Top-Modelle schneiden auch bei Fahrverhalten und Bremsweg gut ab. Preislich liegen sie allerdings im oberen Segment. Die verbindlichen Grenzwerte speziell für den Reifenabrieb sollen im Rahmen der Euro-7-Norm ab Mitte 2028 greifen. (SP-X)