Mercedes darf nun auch in Deutschland hochautomatisiert bis Tempo 95 km/h fahren. Damit der Drive Pilot in der S-Klasse oder dem EQS funktioniert, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein.
Mercedes erweitert im Frühjahr die Fähigkeiten seines „Drive Pilot“ für das automatisierte Fahren. Das System arbeitet nach einem Update bis zu einer Geschwindigkeit von 95 km/h beim Fahren auf der rechten Spur; bislang war die Level-3-Technik nur für den Betrieb in zähfließendem Verkehr zugelassen.
Weiterhin nötig ist jedoch ein vorausfahrendes Fahrzeug, an dem sich das System orientieren kann. Angekündigt hatten die Stuttgarter das Technik-Update bereits vor Wochen, nun hat das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) den Einsatz genehmigt.
Aktualisierung per OTA
Die Aktualisierung steht demnächst als kostenloses Software-Update für bereits ausgelieferte Modelle der EQS- und S-Klasse zur Verfügung und kann auch zum Preis von 6000 Euro für Neufahrzeuge bestellt werden. Zu einem späteren Zeitpunkt will Mercedes die Tempo-Grenze auf 130 km/h anheben. Dazu sind allerdings auch Änderungen an der Hardware nötig.
In Deutschland hatte Mercedes die Drive Pilot-Technik bereits seit 2022 in S-Klasse und EQS eingeführt. Auf der deutschen Autobahn und bis maximal 60 km/h konnten Fahrer das Steuer an den Computer übergeben und den Blick vom Verkehr abwenden. Auch in einzelnen US-Bundesstaaten ist das System, das als Vorstufe für das vollautomatisierte und autonome Fahren gilt, bereits nutzbar. In China wird es aktuell getestet.
Fahren auf Level 3
„Diese Nachricht erfüllt mich mit großem Stolz: Mercedes-Benz darf in Deutschland mit 95 km/h hochautomatisiert fahren, nachdem das Kraftfahrt-Bundesamt in Deutschland nun die Genehmigung dafür erteilt hat“, sagte Mercedes-Entwicklungschef Markus Schäfer auf LinkedIn. „Drive Pilot ist somit das weltweit schnellste System für hochautomatisiertes Fahren (SAE-Level 3) in einem Serienfahrzeug“, so der Manager weiter.
In den mit dem Drive Pilot ausgestatteten Fahrzeugen kommen über 35 Sensoren wie Kameras, Radare, Ultraschallsensoren und LiDAR zum Einsatz. Sie sollen eine präzise Erkennung der Umgebung in Echtzeit zu gewährleisten. (mit SP-X)