«Nicht die Kuh schlachten, die am meisten Milch gibt»

Daimler-Betriebsrat fordert Investionen für Sindelfingen

«Nicht die Kuh schlachten, die am meisten Milch gibt»
Produktion im Mercedes-Werk in Sindelfingen. © Daimler

Der Betriebsrat des Daimler-Werks in Sindelfingen hat vom Vorstand Milliarden-Investitionen gefordert. Der hat dazu bereits seine grundsätzliche Bereitschaft erklärt, wies aber auf die hohen Arbeitskosten vor Ort hin.

Der Daimler-Betriebsrat fordert im größten Pkw-Werk des Autobauers weitere Investitionen in Milliardenhöhe. "Der Standort Sindelfingen hat immer einen großen Beitrag zur Wirtschaftlichkeit der Daimler AG geleistet", erklärte der Betriebsratschef des Werks, Ergun Lümali, am Montag nach einer Betriebsversammlung in Sindelfingen bei Stuttgart. "Ich appelliere an den Vorstand, dies nicht aus den Augen zu verlieren und vertraue darauf, dass nicht die Kuh geschlachtet wird, die am meisten Milch gibt."

Wettbewerbsfähige Arbeitskosten gefordert

Daimler selbst zeigte sich offen für weitere Investitionen. Das Unternehmen sei bereit, "signifikant" in das Werk Sindelfingen zu investieren, teilte der Produktionsvorstand der Marke Mercedes-Benz, Markus Schäfer, am Abend mit. "Gleichzeitig brauchen wir auch in Zukunft wettbewerbsfähige Arbeitskosten. Daran müssen wir gemeinsam arbeiten", betonte der Manager.

Konkret ging es den Betriebsrats-Angaben zufolge unter anderem um eine neue Montagehalle sowie weitere Flächen. Demnach würden durch die Investitionen Belastungen in Milliardenhöhe entstehen.

Daimler hatte erst vor einem Jahr angekündigt, eine Milliarde Euro in den Standort Sindelfingen zu stecken. Die deutschen Werke gelten allerdings als deutlich zu teuer. Dem Betriebsrat zufolge erwägt Daimler, mögliche weitere Investitionen in Sindelfingen durch Einsparungen in anderen Bereichen an dem Standort ausgleichen. Der Konzern selbst wollte sich auf Anfrage dazu nicht äußern. (dpa)

Keine Beiträge vorhanden