Mercedes kommt mit dem neuen S-Klasse Coupé im September auf den Markt. Dann wird das neuste Modell der Stuttgarter das leiseste Serienmodell sein. Mit einer Vielzahl von Maßnahmen wurden die Geräusche minimiert.
Wer im Luxus-Segment unterwegs ist, der muss seinen Kunden mehr bieten als nur ein gutes Aussehen und eine gute Fahrdynamik. Im Preissegment ab 80.000 Euro erwarten die Kunden vor allem eines: viel Komfort. Schließlich will man in seinem Auto besonders entspannt ankommen, wenn man so tief in die Tasche greift. Die Mercedes S-Klasse hat damit bereits bei ihrem Marktstart im vergangenen Jahr für Maßstäbe gesorgt: mit ihrem fliegenden Teppich, der so genannten Magic Body Control, die Fahrbahnunebenheiten durch die entsprechende Feder- und Dämpfereinstellung fast kaum mehr in den Innenraum vordringen lässt, hat sie den Fahrkomfort noch einmal signifikant verbessert.
Geringer Geräuschpegel als Entwicklungsziel
Wer schon einmal in der Limousine der S-Klasse unterwegs war, wird sich über eine zu hohe Geräuschentwicklung nicht wirklich beklagen. Doch es geht bekanntlich immer noch etwas besser – und das beweist nun das neue S-Klasse Coupé der Schwaben, das im September auf den Markt kommt. Für rund 118.000 Euro steht dann der S 500 4matic in der Preisliste. Das neue Coupé wartet dann bei der heckangetriebenen Variante nicht nur mit der Weltneuheit einer Kurvenneigungsfunktion auf, sondern ist auch das leiseste Serienauto der Welt, wie die Schwaben bei der Präsentation des S-Klasse Coupé in diesen Tagen in der Toskana zufrieden feststellten.
Bei der Entwicklung des Coupé stand dann als Entwicklungsziel ein möglichst geringer Geräuschpegel im Lastenheft. Gerade dieser, so berichtet Teddy Woll, der bei Daimler die Aerodynamik verantwortet, erhöht den Langstreckenkomfort eines solchen Fahrzeuges enorm.
Wie Woll weiter sagt, hätten neben Testfahrten mit geschulten Versuchspersonen und Messungen im hauseigenen Windkanal, bei dem ein Kunststkopf das Ohr des Fahrers darstellte, ergeben, dass das neue S-Klasse Coupé nicht nur deutlich leiser als das Vorgängermodell ist, sondern zugleich das leiseste Serienauto der Welt darstellt. Zu den Messeinheiten wollte Woll aus Wettbewerbsgründen indes nichts sagen. Daimler benutzt dafür einen eigenen Aeroakustik-Index. Dass das neue S-Klasse Coupé derart leise daher kommt, ist eigentlich schade.
Denn schließlich hat es ja auch etwas, wenn man die Kraft des V8-BiTurbo im Mercedes S 63 AMG auch akustisch in seiner ganzen Vehemenz wahrnehmen will. Wer das will, der kann ja auch die Fenster öffnen. Im Coupé kommt ein so genanntes VSG-Glas zum Einsatz: Während es in der Limousine eine Dicke von fünf Millimeter aufweist, sind es beim Coupé sechs Millimeter - und die machen sich mit Blick auf die Geräuschdämmung bemerkbar.
Um das neue S-Klasse Coupé so leise zu machen, wurde eine Vielzahl von Stellschrauben gesetzt: Dazu gehört neben dem Glas auch die Abdichtung des Motors, der von einer dicken Gummilippe umzogen wird. Das schluckt wie weitere Dämmmaßnahmen mächtig Lärm. Zur Verringerung tieffrequenter Windgeräusche tragen zudem Optimierungen an den Leichtbautüren und am Rohbau bei. Mit Blick auf den cw-Wert ist das Coupe mit einem Wert von 0,27 auf dem gleichen Niveau wie das Vorgängermodell. (AG/FM)