Der Fahrzeugnotruf eCall ist beim Autobauer Mercedes ab dem 1. Januar in 19 Ländern verfügbar. Das System baut nach einem Crash automatisch eine Verbindung zu den Rettungsdiensten auf.
Im Fall eines Unfalls kommt es auf jede Sekunde an. Je schneller die Rettungsdienste die Unfallstelle erreichen, umso besser. Deshalb bieten immer mehr Autobauer wie beispielsweise Volvo, BMW oder Peugeot und Citroen in ihren Fahrzeugen ein automatisches Notrufsystem an. Der schwedische Autobauer Volvo beispielsweise hat im Jahr 2000 damit begonnen, seine Fahrzeuge mit einem Notrufsystem auszustatten. Mittlerweile wird das System in 14 Ländern angeboten.
Der Autobauer Mercedes-Benz wird den Fahrzeugnotruf eCall ab dem 1. Januar des kommenden Jahres in insgesamt 19 europäischen Ländern anbieten, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Das Notrufsystem ist bei den Schwaben Bestandteilt des Multimedia-Systems Command Online. Bis auf mögliche Mobilfunkkosten entstehen für die Kunden, die das indes aufpreispflichtige Command Online bestellt haben, keine weiteren Kosten. Das System übermittelt den Rettungsdiensten innerhalb kürzester Zeit Informationen zur exakten Unfallstelle und zum Fahrzeugmodell.
Rettungsdienst wird automatisch informiert
Das System von Mercedes übermittelt bei der Auslösung des Airbags oder der Gurtstraffer über die Verbindung des Mobiltelefons mit Command Online die GPS-Position des Fahrzeugs und dessen Fahrgestellnummer (VIN) per SMS an die Notruf- und Serviceleitstellen des Bosch Communication Center. Das System funktioniert entsprechend auch dann, wenn die Insassen bewusstlos sind. Natürlich lässt sich der Notruf auch von den Insassen selbstständig auslösen. Ein weiterer Vorteil von eCall ist, dass die Insassen in ihrer bevorzugten Sprache kommunizieren können und nicht in der jeweiligen Landessprache. Dazu muss man im Command Online nur die Sprache hinterlegen, in der man kommunizieren will.
Der automatische Notruf eCall ging am 1. Juni dieses Jahres in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Großbritannien, Österreich, Belgien, Niederlande sowie der Schweiz an den Start. Ab Januar kommen mit Finnland, Litauen, Norwegen, Rumänien, Ungarn, Griechenland, Bulgarien, Portugal, Malta und Luxemburg zehn weitere Länder hinzu, sodass der Dienst dann in 19 Ländern verfügbar ist. Nach einer Ankündigung der EU im Rahmen der sogenannten ESaftey-Initiative müssen alle Neuwagen bis zum Jahr 2015 mit eCall ausgestattet werden. Die EU geht davon aus, dass durch die Einführung von eCall die Rettungskräfte in ländlichen Gebieten um 50 Prozent und in Städten um 40 Prozent schneller am Unfallort eintreffen können. In der EU könnten dadurch jährlichen 2500 Leben gerettet werden. (AG)