Aus dem Mercedes GLK wurde der GLC. An diesem Mittwoch feierte das Mittelklasse-SUV seine Weltpremiere. Mitte September kommt er mit einer Vielzahl von Neuerungen auf den Markt.
Von Frank Mertens
Ein wenig ist die neue Nomenklatura von Mercedes noch gewöhnungsbedürftig. Doch man wird sich von Modell zu Modell daran gewöhnen - gewöhnen müssen. Nun geht es also weiter mit dem Mercedes GLC.
Sie wissen, welches Modell das vor der neuen Namensgebung war? Richtig, der alte Mercedes GLK. Das C am Ende gibt Aufschluss darüber, dass das neue Mittelklasse-SUV auf der C-Klasse basiert. Seine Weltpremiere feierte das neuste Fahrzeug der Stuttgarter an diesem Mittwoch in Metzingen bei Hugo Boss. Mit dem Modehersteller kooperiert der Autobauer derzeit im Motor- und Golfsport und ab sofort auch beim Segeln. An diesem Donnerstag erfolgt die Verkaufsfreigabe für den GLC, der Marktstart findet Mitte September statt. Wer Lust hat, in die Mitteklasse-SUV-Welt der Schwaben einzusteigen, der muss für den GLC 250 4Matic (211 PS) mindestens 44.506 Euro bezahlen – damit liegt die zweite Generation des GLK, pardon, des GLC, auf dem Niveau des Vorgängers.
"Innerhalb der SUV´s ist der GLK unser Bestseller. Er hat sich seit 2008 mehr als 650.000 Mal verkauft. Und die Nachfrage ist ungebrochen", sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche. Und mit dem GLC solle die Erfolgsgeschichte dieses Mittelklasse-SUVs fortgeschrieben werden, fügte Zetsche hinzu.
So wie man sich an eine neue Modellbezeichnung gewöhnen muss, muss man sich auch an das neue Design des GLC gewöhnen: er hat im Vergleich zum GLK seine Ecken und Kanten eingebüßt. „Bei der Gestaltung stand der Paradigmenwechsel von eckigen Formen hin zu einem modernen Luxus im Fokus“, sagt dazu Designchef Gorden Wagoner. Dazu gehört auch, dass der GLC deutlich mehr Platz für Passagiere und Gepäck bietet: so stieg das Kofferraumvolumen von 470 Liter um 80 Liter an. Maximal lassen sich 1600 Liter Gepäck im neuen GLC unterbringen. Das Mehr an Platz spüren insbesondere die Passagiere im Fond: hier wuchs der Beinraum um 5,7 Zentimeter auf nun 94,8 Zentimeter an.
Verbesserte Aerodynamik
Wie es sich für ein neues Modell gehört, will der GLC dann auch alles noch viel besser machen als der Vorgänger – nicht nur beim Ladevolumen. Dazu gehört neben einem konsequenten Leichtbau (minus 50 Kilogramm), einer noch besseren Aerodynamik (Cw-Wert 0,31/GLK 0,34) unter anderem auch ein um bis zu 19 Prozent reduzierter Verbrauch – und das bei gestiegenen Fahrleistungen, worauf Mercedes zufrieden hinweist.
So soll sich der GLC 220d 4Matic mit seinen 170 PS mit gerade einmal fünf Litern (CO2-Wert 129 g/km) zufrieden geben. Mit Blick auf die Fahrleistungen bedeutet dies, dass das SUV nun in 8,3 statt 8,5 Sekunden auf Tempo 100 sprintet und 210 statt „nur“ 205 km/h schnell fährt. Es soll ja Kunden geben, die auf Letzteres Wert legen. Der Einstiegsbenziner, der GLC 250 4Matic soll sich mit einem Verbrauch von 6,5 Litern (CO2-Wert 152 g/km) begnügen, das sind dann 12 Prozent weniger als beim GLK.
Ab Ende des Jahres wird Mercedes dann auch den mit Plug-in-Hybrid angetriebenen GLC 350e anbieten, der sich bei einer Systemleistung von 327 PS mit einem Verbrauch von 2,6 Litern begnügen soll, was einem CO2-Wert von 60 g/km entspricht. Wie alle anderen GLC ist auch die Plug-in-Variante mit Allradantrieb unterwegs und soll eine rein elektrische Reichweite von bis zu 34 Kilometern ermöglichen.
Souverän im Gelände
Auch wenn das Gros der Kunden sich mit diesem SUV nur selten ins Gelände verirren wird, hält sich Mercedes zu Gute, alle GLC mit Allrad anzubieten. Dabei solle der GLC zwar nicht der G-Klasse Konkurrenz machen, aber den Kunden das Beste aus zwei Welten bieten.
„Wir legen enormen Wert auf die Offroad-Eigenschaften, denn unsere SUV-Philosophie besagt: “Wo G draufsteht, ist auch G drin“, sagte Projektleiter Uwe Ernstberger. Dazu hätte man im wahrsten Wortsinne die Geländegängigkeit in diesem Marktsegment im wahrsten Wortsinne auch auf ein höheres Niveau gehoben. „Die Böschungswinkel vorn und hinten liegen bei maximal 31 beziehungsweise 25 Grad. Hinzu kommt unser Offroad-Technik-Paket mit spezifischen Geländefahrprogrammen und einem zusätzlichen hochstabilen Unterschutz“, fügt Ernstberger hinzu. Soll heißen: Wer versehentlich von der Straße abkommt und plötzlich Offroad unterwegs sein muss, kann sicher gehen, dass er auch sehr souverän weiterkommt.
Der GLC-Kunden kann im neuen SUV dabei vor allem auch auf viel Komfort setzen, denn als einziges Modell in diesem Segment können sie optional eine Luftfederung ordern, mit der Air Body Control. Sie ermöglicht abhängig von dem Fahrdynamik-Paket Dynamic Select die Verstellung und Anpassung des Fahrwerks an die verschiedenen Fahrmodi wie Sport, Sport+, Komfort, Eco und Individual.
Sicherheit inklusive
Doch nicht nur das: Wer das Offroad-Technik-Paket ordert, der darf dann nochmals vier geländespezifische Fahrprogramme sein Eigen nennen – dazu gehört auch der Modus Freischaukeln. Schaltet man es ein, wird das Fahrniveau wie auch die sogenannten Schlupfregelwellen um fünf Zentimeter angehoben.
Wie man es von anderen Mercedes-Modellen wie der S-, E- und C-Klasse bereits kennt, verfügt auch der neue GLC über eine Vielzahl von Fahrassistenzsystemen. Dazu gehört nicht nur ein Kolllisions-Verhinderer, der Collision Prevention Assist, sondern beispielsweise auch ein Seitenwind- und Kreuzungsassistent, ein aktiver Spurhalteassistent oder auch die Distronic Plus mit Lenkassistenten und Staupiloten. „Mit dem aus der C-, E- und S-Klasse bekannten Fahrassistenz-Paket Plus wird die Unfallprävention nochmals gestärkt. Zum Beispiel mit Pre-Safe Plus, das nun auch drohende Heckkollisionen entschärfen kann“, sagte Thomas Merker, der bei Mercedes den Bereich Sicherheit verantwortet.