Mercedes: Luxusmodelle steigern Gewinn

Erwartungen im ersten Quartal übertroffen

Mercedes: Luxusmodelle steigern Gewinn
Luxus verkauft sich: die Mercedes-Maybach S-Klasse. © Daimler

Die Konjunktur schwächelt, doch davon zeigt sich Mercedes nahezu unbeeindruckt. Der Autobauer profitiert nach wie vor von hohen Verkaufspreisen.

Im ersten Quartal übertrafen die Stuttgarter mit ihrem Gewinn vor Zinsen und Steuern laut vorläufigen Zahlen vom Donnerstagabend den starken Wert aus dem Vorjahreszeitraum.
Der Lauf bei teuren Luxusmodellen bescherte dem Unternehmen weiter eine hohe Profitabilität im Kerngeschäft mit Autos – wenn auch die Marge angesichts von steigenden Materialkosten und gestiegenen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung nicht mehr ganz so glänzend ausfiel wie ein Jahr zuvor.

Dafür lieferte aber auch das Geschäft mit Lieferwagen Rückenwind, die Geschäfte spülten unerwartet viel Geld in die Kassen des Dax-Konzerns.

Ergebnis besser als erwartet

Allgemein fielen die Eckdaten der Schwaben besser aus als am Kapitalmarkt erwartet. Über längere Zeit hatten die deutschen Autobauer wegen des knappen Angebots infolge des Teilemangels und dank starker Nachfrage hohe Preise im Verkauf fordern können – Branchenexperten zufolge könnte sich das Blatt aber in diesem Jahr wenden, weil Verbraucher und Firmen angesichts der Wirtschaftsflaute genauer prüften, ob teure Anschaffungen nötig seien.

Mercedes konnte die Sorgen von Anlegern – zumindest in den ersten drei Jahresmonaten – nun aber weitgehend zerstreuen. In der wichtigsten Sparte mit dem Autobau erzielte der Konzern eine um Sondereffekte bereinigte Ergebnismarge vor Zinsen und Steuern von 14,8 Prozent, wie es von den Stuttgartern hieß. Das war zwar weniger als im außergewöhnlich starken Vorjahreszeitraum mit 16,4 Prozent, aber auch mehr als im Vorquartal. Analysten am Aktienmarkt hatten laut dem Unternehmen diesmal lediglich mit 13,4 Prozent Marge gerechnet.

Drei Prozent Absatzplus

Mercedes sprach in der Mitteilung von einer gesunden Nettopreisgestaltung im Pkw-Geschäft, höheren Absätzen und einem guten Produktmix. Allerdings seien auch die Materialkosten gestiegen sowie höhere Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen angefallen. Der Autobauer hatte im ersten Quartal mit 503 500 Pkw rund 3 Prozent mehr Autos abgesetzt, bei den besonders renditestarken und teuren Modellen gab es dabei ein überdurchschnittliches Plus. Bei den Elektroautos konnte das Unternehmen weiter hohe Zuwachsraten verbuchen.

Im Geschäft mit Transportern zog die Marge gegenüber dem Vorjahreswert deutlich an und übertraf ebenfalls die Markterwartungen. Vor Zinsen und Steuern verdiente der Konzern in den Monaten Januar bis März 5,5 Milliarden Euro und damit rund 5 Prozent mehr. Der für Investoren wichtige Barmittelzufluss – ohne die Finanzdienstleistungen gerechnet – lag mit 2,2 Milliarden Euro ebenfalls über den Schätzungen von Experten. Der sogenannte Free Cashflow gibt Auskunft über die aktuelle Finanzkraft eines Unternehmens und kann ein Fingerzeig dafür sein, wie viel es an Dividende an die Anleger ausschütten kann. Die Aktie legte nachbörslich auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Schluss im Xetra-Hauptgeschäft zuletzt um 2,8 Prozent zu. (dpa)

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