Mercedes setzt bei Bussen auf die Kombination aus Elektro- und Brennstoffzellenantrieb. Präsentiert wird der eCitaro ab dem 4. Juni auf dem Global Public Transport Summit (GPTS) in Barcelona.
Mit dem eCitaro zeigen die Schwaben einen E-Bus, der neben einer enormen Reichweite auch über eine hohe Fahrgastkapazität verfügt. Die Gelenkzugvariante bietet Platz für 128 Passagiere und feiert parallel zum GPTS seinen Serienstart, wie der Hersteller jetzt mitteilte.
Die Kombination aus 392 kWh großem Lithium-Ionen-Akku und einer 60 kW starken Brennstoffzelle bringt gegenüber einer rein batterieelektrischen Auslegung Vorteile bei der Reichweite. Insgesamt soll der Stadtlinienbus 350 Kilometer ohne Nachladen fahren können.
Vorteil bei den Betriebskosten
Gleichzeitig gibt es gegenüber reinen Wasserstoffbussen einen Vorteil bei den Betriebskosten, denn Strom ist deutlich günstiger zu bekommen als grüner Wasserstoff. Drüber hinaus arbeitet die Bremskraftrückgewinnung effizienter als bei Brennstoffzellenfahrzeugen mit ihrer kleinen Puffer-Batterie. Im Gegensatz zu einem reinen Wasserstofffahrzeug mit kleiner Pufferbatterie soll der eCitaro Fuel Cell besser in der Lage sein, die beim Bremsen über die Rekuperation zurückgewonnene Energie vollständig und nutzbringend in den großen Batterien zu speichern.
Die hohe Batteriekapazität von 392 kWh würde zudem bei diesem Gelenkbus den Abruf hoher Antriebsleistungen auch über längere Strecken ermöglichen, ohne dass die Brennstoffzelle im oberen und damit ineffizienten Leistungsbereich arbeiten muss. Durch die günstigen Gewichtsverteilung von Batterien und Brennstoffzelle würde eine hohe Fahrgastkapazität ermöglicht.
Keine Zwischenladung nötig
Aufgrund der hohen Reichweite des Mercedes eCitaro ist eine Zwischenladung des Busses auf der Strecke nicht vorgesehen, geladen wird durchweg per Stecker im Depot. Damit der Umstieg für die Kunden auf E-Busse reibungslos funktioniert, liefert Daimler Busses seinen Kunden optional auch die Ladeinfrastruktur, das Lademanagement und das Flottenmanagement.
Mit der virtuellen Datenschnittstelle TIGR bietet Daimler Busses als erster Hersteller in Europa eine Bus-Fernüberwachung nach dem internationalen Standard ITxPT an. Damit ist unter anderem ein Monitoring des Energieverbrauchs bis hin zu einer Echtzeitferndiagnose möglich. (mit SP-X)