Daimler setzt sich hohe Ziele für China

Verdoppelung der Produktion

Daimler setzt sich hohe Ziele für China
Produktion der Langversion der Mercedes E-Klasse für China. © dpa

Daimler setzt zur Aufholjagd auf BMW und Audi in China an. Helfen soll dabei eine speziell für den chinesischen Markt entwickelte E-Klasse, die am kommenden Freitag vorgestellt wird.

Aufholjagd in Fernost: Der Autobauer Daimler will seine Produktion in China in den kommenden zwei Jahren mehr als verdoppeln. Mit Investitionen von insgesamt zwei Milliarden Euro sollen ab 2015 jährlich mindestens 200.000 Einheiten in China produziert werden können, kündigte das Unternehmen am Dienstag in Peking an.

Ziel: 300.000 verkaufte Mercedes ab 2015

«Ein klarer Beweis für unser Vertrauen in Mercedes-Benz in China», sagte der neue China-Vorstand Hubertus Troska laut Mitteilung. Zudem will Daimler in den kommenden zwei Jahren 20 neue oder neuaufgelegte Automodelle auf den chinesischen Markt bringen. Inklusive importierter Wagen will der Konzern seinen Absatz bis 2015 um ein Drittel erhöhen auf 300.000 Autos jährlich.

Damit unterstrich der neue China-Chef die Ziele, die Mercedes-Vertriebschef Joachim Schmidt im Januar im Interview mit der Autogazette bereits vorgegeben hatte. "China bereitet mir zwar keine schlaflosen Nächte, aber es stellt ohne Frage eine Herausforderung dar, da wir derzeit dort noch nicht optimal aufgestellt sind. Wir haben die Gründe analysiert und werden sie nun nach und nach abarbeiten", hatte Schmidt am Rande der Autoshow in Detroit gesagt und ebenfalls die Zahl von 300.000 verkauften Einheiten für 2015 als Ziel vorgegeben.

Premiere für Mercedes in Chengdu am Freitag

Daimler fährt der Konkurrenz in China noch hinterher - und verkaufte im vergangenen Jahr weniger Wagen als die Erzrivalen BMW und Audi. Bis spätestens 2020 will Daimler-Chef Dieter Zetsche an den Bayern vorbeiziehen. Dabei sollen die neuen Modelle und bessere Vertriebsstrukturen helfen. Aus zwei getrennten Vertriebsorganisationen haben die Stuttgarter in China bereits eine gemacht. Anfang dieses Jahres stiegen die Schwaben zudem mit zwölf Prozent bei ihrem chinesischen Partner Beijing Automotive (BAIC) ein.

Den Anstoß für die neue Modelloffensive will China-Vorstand Troska am Freitag einleiten. Dann will das Unternehmen auf einer Automesse im südwestchinesischen Chengdu eine überarbeitete Version des E-Klasse-Wagens Sedan speziell für den chinesischen Markt vorstellen.

China spielt für die deutschen Autobauer eine Schlüsselrolle. Jedes fünfte Auto, das in China verkauft wird, zählt laut Branchenverband VDA zu einer deutschen Konzernmarke. Seit 2005 haben deutsche Pkw-Hersteller ihren Absatz in China versiebenfacht. (AG/dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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