Der Mercedes CLK als Gebrauchtwagen

Im Zweifel scheckheftgepflegt

Der Mercedes CLK als Gebrauchtwagen
Mercedes CLK: nicht immer praktisch, aber gut. © Mercedes

Wer nicht unbedingt einen Lastwagen sucht, kann eigentlich nicht viel falsch machen. Die Qualität des Mercedes CLK stimmt auch gebraucht noch immer.

Auch der Mercedes CLK (Typ C 209) ist kein praktisches Auto, hat aber doch deutlich mehr zu bieten als nur Äußerlichkeiten. Auch wenn der CLK in Sachen Platzangebot mit Limousine und Kombi der C-Klasse nicht mithalten kann – wirklich eng haben es die vier Insassen nicht. Selbst auf der Rückbank kann man es als durchschnittlich großer Erwachsener aushalten. Wenn auch der Fond eigentlich nur als bessere Gepäckablage taugt.

Radio, Fensterheber und der Schleuderschutz ESP gehörten zur Basisausstattung. Alles darüber hinaus hing von Portemonnaie und Vorlieben des Erstbesitzers ab. Empfehlenswert ist vor allem die Fünf- oder Siebengangautomatik – das knochige Handschaltgetriebe sollte man meiden. Ebenfalls gut zu haben ist die Einparkhilfe für das Cabrio, dessen kleine Heckscheibe die Sicht nach hinten arg einschränkt.

Zehn verschiedene Triebwerke

Anders als in der Vorgängergeneration gibt es für den zwischen 2002 und 2010 angebotenen CLK auch Dieselmotoren. Streng genommen spricht nichts gegen die drei während der Bauzeit angebotenen Selbstzünder mit vier, fünf und sechs Zylindern sowie Leistungswerten zwischen 110 kW/150 PS und 165 kW/224 PS – doch wer sich den Luxus eines Coupés oder Cabrios (nur 224 PS) gönnt, der sollte besser auch gleich zu einem der laufruhigeren Benziner greifen. Hier ist bereits der 120 kW/163 PS (später 135 kW/184 PS) starke Basis-Vierzylinder mit Kompressor-Aufladung (CLK 200) eine gute Wahl – Durchzug und Laufkultur lassen den Wunsch nach einem Sechszylinder gar nicht erst aufkommen.

Wer auf den Prestigemotor trotzdem nicht verzichten will, oder sogar einen Achtzylinder wünscht hat die Wahl zwischen zehn verschiedenen Triebwerken mit bis zu 248 kW/582 PS. Erwähnt werden sollte auch der lediglich drei Jahre lang angebotene CLK 200 CGI mit 125 kW/170 PS und Direkteinspritzung, der sein Sparversprechen in der Realität aber nicht einhalten konnte und so schnell wieder aus dem Angebot verschwand.

Wenig Qualitätsmängel

Der CLK zählt zu den absoluten TÜV-Lieblingen. Bis auf Lenkung und Vorderachse schneidet er in fast jeder Prüfungskategorie besser ab als der Durchschnitt. Kleine Schwächen zeigt bei jüngeren Modellen lediglich die Feststellbremse, die oft zu einseitig wirkt.

Fazit: Der CLK ist schick, noch einigermaßen praktisch und bei der Langzeitqualität eine sichere Bank. Wer aber länger als einen Sommer Spaß ohne Reue mit dem schnittigen Mittelklassemobil haben will, sollte ein scheckheftgepflegtes Exemplar wählen. Gerne aus erster Hand – was aufgrund der gesetzteren Neuwagen-Kundschaft nicht selten zu finden ist. Die Preise sind dann zwar höher, das unverwüstliche Auto dürfte dann aber auch noch sehr lange Freude machen. Einen CLK 200 Kompressor, Baujahr 2002, mit Automatik und Basisausstattung gibt es für rund 7.000 Euro. (SP-X)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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