Mercedes C-Klasse: Qualität hat ihren Preis

Mercedes C-Klasse: Qualität hat ihren Preis
Der Mercedes-Benz C 200. © Daimler

Die aktuelle Mercedes C-Klasse ist mittlerweile seit einigen Jahren auf den Markt. Entsprechend groß ist das Angebot an Gebrauchtwagen.

Vor über fünf Jahren, genauer gesagt Anfang 2014, brachte Mercedes die aktuelle C-Klasse mit der Typenbezeichnung W 205 auf den Markt. Angesichts dieser für den Modellzyklus schon stattlichen Zeitspanne ist es wenig verwunderlich, dass sich mittlerweile viele tausend Exemplare der Mittelklasse-Limousine in den Online-Gebrauchtbörsen tummeln.

So richtig was falsch machen kann man mit dem Zuverlässigkeitsmeister nicht. Allerdings muss man bereit sein, dafür auch etwas mehr zu investieren.Im Innenraum der rund 4,70 Meter langen Limousine geht es modern, schick und bei entsprechendem Ausstattungsumfang sogar richtig edel zu. Bei der Qualitätsanmutung gilt der in Bremen gefertigte Sternträger in der Mittelklasse als referenzverdächtig. Dank bequemer Sitze, guter Ergonomie und komfortbetontem Fahrwerk eignet sich die C-Klasse vor allem für den Langstreckeneinsatz.

Auch der Entfaltungsspielraum für die Fondgäste sowie der 480 Liter große Kofferraum sind für Alltag und Reisen ausreichend dimensioniert. Wird mehr Platz gebraucht, empfiehlt sich die C-Klasse alias T-Modell mit einem über 1.500 Liter fassenden Kombi-Kofferraum.

Breite Antriebspalette

Wie für ein deutsches Premium-Modell der Mittelklasse üblich, ist die Bandbreite der Antriebsaggregate üppig. Nimmt man die sportlichen AMGs hinzu, kommt man allein bis zur Modellpflege 2018 bei den Benzinern auf ein gutes Dutzend verschiedener Leistungsstufen, die von 129 PS bis 510 PS reichen. Bereits recht flott unterwegs ist man mit dem Zweiliter-Vierzylinder C 200 mit 184 PS, der fast schon 250 km/h erreicht. Sparsam geht auch, denn der Normverbrauch liegt bei rund fünfeinhalb Liter. Sogar souverän unterwegs ist man mit über 200 PS starken C 250. Dieser ist zudem zwangsgekoppelt an die empfehlenswerte Automatik. Zweifellos gut ist die 7G-Tronic, besser ist die ab 2016 angebotene 9G-Tronic.

Knapp 40 Prozent der gebrauchten C-Klassen werden in Kombination mit einem Diesel angeboten. Hier steht ein halbes Dutzend Leistungsstufen, von 116 PS bis 245 PS, zur Wahl. Als goldene Mitte empfehlenswert ist der 2,2-Liter-Vierzylinder 220 d mit 170 PS, den man ebenfalls mit Automatik bekommen kann. Auch dieser Motor erlaubt gute Fahrleistungen, ohne beim Durst über die Strenge zu schlagen.

Etliche Assistenten an Bord

In puncto Sicherheit hat sich die C-Klasse beim EuroNCAP-Crashtest mit voller Sternzahl aus der Affäre gezogen. Dabei hilfreich waren unter anderem eine Reihe an Assistenzsystemen wie etwa der serienmäßige Kollisionsverhinderer. Außerdem gibt es eine Connect-Me-Funktion, die dank integriertem SIM-Chip einen Notruf rausschicken kann.
Bereits in den einfachen Ausstattungen hat eine C-Klasse viele Nettigkeiten serienmäßig an Bord. Gezielt suchen muss man hingegen nach attraktiven Extras wie Head-up-Display, Abstandstempomat, Eingabe-Touchpad oder dem Luftfahrwerk. Mit letzterem fährt sich die C-Klasse besonders sänftenartig, fast wie eine kleine S-Klasse.

Das Heck des Mercedes-Benz C 200. Foto: Daimler

Im TÜV Report 2019 konnte die C-Klasse in Hinblick auf ihr Abschneiden bei Hauptuntersuchungen Traumnoten einfahren. Bei der ersten Untersuchung blieben fast 96 Prozent aller vorgestellten Modelle ohne Mängel. Das ist deutlich besser als im Segmentdurchschnitt, zumal die Laufleistung der vorgeführten C-Klassen deutlich höher als im Segmentdurchschnitt war. Auch ein Dauertest der Autozeitung über 100.000 Kilometer bescheinigt der Baureihe W 205 eine nahezu weiße Weste.

Die Marke Mercedes steht in den Köpfen vieler Autofahrer für gehobene Dauerläuferqualitäten. Diesem Ruf wird die aktuelle C-Klasse als Gebrauchtwagen vollauf gerecht. Das Qualitätsniveau der Mittelklassebaureihe muss man sich allerdings leisten wollen – auch gebraucht, denn für Exemplare aus zweiter Hand mit moderater Laufleistung werden noch mindestens 15.000 Euro aufgerufen. (SP-X)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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