BMW verhindert Mercedes-Dreifach-Erfolg auf dem Ring

Spannung in vorletzter Runde

BMW verhindert Mercedes-Dreifach-Erfolg auf dem Ring
Bernd Schneider triumphierte mit dem Mercedes SLS AMG GT3 auf dem Nürburgring. © Nürburgring

Mercedes hat beim 24-Stunden-Rennen triumphiert. Bei dem von Unwettern geplagten Marathon-Event konnte Ex-DTM-Champion Bernd Schneider seine ganze Erfahrung ausspielen.

Mercedes hat beim 41. 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring einen Dreifach-Erfolg knapp verpasst. Ex-DTM-Champion Bernd Schneider fuhr mit seinem SLS AMG GT3 vom Team Black Falcon zum Sieg vor dem BMW Z4 GT3 von BMW Sports Trophy Team Marc VDS, der 2:39,781 Minuten hinter dem Team von Schneider, der zuvor noch nie die Zielflagge auf dem Nürburgring gesehen hatte, die Ziellinie passierte. Auf den dritten und vierten Rang fuhren – bereits mit einer Runde Rückstand – zwei weitere Mercedes SLS AMG.

BMW überholt in vorletzter Runde

Nach der wegen schwerer Unwetter über neunstündigen Unterbrechung konnte Schneider nach dem Re-Start am Montag um 8:19 Uhr seine ganze Erfahrung ausspielen und bei weiterhin widrigen Wetterverhältnissen die Spitze übernehmen. "Dank der Dunlop-Reifen konnte ich mir sogar einen Dreher erlauben", so der Wahl-Schweizer, der fünf Mal die DTM gewonnen hatte und 2008 schon einmal vom Profirennsport zurückgetreten war. Nach seinem Comeback hatte der 48-Jährige schon bei den 24 Stunden von Dubai triumphiert und gibt sich angriffslustig. "Jetzt greife ich auch in Spa an."

Durch eine beherzte Aufholjagd in den letzten zwei Stunden des Rennens schob sich der BMW Z4 in der vorletzten Runde noch auf den zweiten Rang und verhinderte den Dreifach-Erfolg der Stuttgarter. "Das war schon ein Sprint am Ende eines Marathonrennens", sagte BMW-Motorsport-Chef Jens Marquardt.

Titelverteidiger Audi auf fünftem Platz

Titelverteidiger AudiAudi musste sich im R8 LMS ultra diesmal mit dem fünften Rang begnügen. Das durch DTM-Pilot Mike Rockenfeller verstärkte Team lag vor der Regenunterbrechung auf Titelverteidigungskurs, musste aber schon vor dem zwischenzeitlichen Stopp den Aston Martin Vantage mit der Startnummer 007 an sich vorbeiziehen lassen.

Das Team um den Berliner Stephan Mücke belegte im Endklassement Platz zehn. Rockenfeller konnte sich mit dem DTM-Sieg in Brands Hatch trösten, den er am Tag zuvor herausgefahren hatte.

Opel feiert schönes Comeback

Beim zeitgleich ausgetragenen Opel Cup kamen alle sechs Teams ins Ziel. Den Sieg in der Klasse Cup 1 holte sich der Opel Astra OPC mit der Startnummer 303 von Raceunion Teichmann Racing. Das Quartett mit Hans-Jürgen und Otto Fritzsche, Thorsten Wolter und Werner Gusenbauer schaffte 76 Runden, die Fritzsche-Zwillinge konnten dabei den sechsten Klassensieg feiern - und zudem einen sehr guten 42. Platz im Gesamtklassement.

Auf den zweiten Rang kam der Astra von Kissling Motorsport mit dem ehemaligen MotoGP-Piloten Alex Hofmann, Hanno Luostarinen und Thomas Kroher vom ADAC, die zudem den 48. Rang in der Gesamtwertung belegten. "Ich bin schon einige 24h-Rennen gefahren, aber noch nie ins Ziel gekommen. Das Rennen hat riesig Spaß gemacht und mit der Zielankunft ist ein Traum in Erfüllung gegangen", so Hofmann. Den dritten Rang holten sich Maximilian Hackländer, Christian Gebhardt, Pierre Humbert und Daniel Bohr, die nach dem Qualifying noch vorn gelegen hatten und am Ende knapp neuen Sekunden hinter Hofmann und Co auf dem 49. Platz der Gesamtwertung eintrudelten.

Fuchsschwanz-Manta holt sechsten Platz

Angefeuert wurde die Opel-Armada beim Comeback in der "Grünen Hölle" von den zahlreichen Opel-Fans, die sich besonders im Schwalbenschwanz einquartiert hatten. Von dem Wiedereinstieg beim 24-Stunden-Rennen zeigte ich auch Thomas Sedran begeistert. "Das 24-Stunden-Rennen ist eine faszinierende Veranstaltung und es ist wichtig, dass Opel bei diesem großartigen Motorsport-Festival dabei ist", so der Strategievorstand der Rüsselsheimer, "durch unser Engagement im Breitensport ist das den privaten Teams zu einem überschaubaren Budget möglich."

Neben den Cup-Fahrzeugen sorgte auch der legendäre Fuchsschwanz-Manta für Stimmung und avancierte einmal mehr zu einem der Publikumslieblinge. In der Klasse SP3 belegten Olaf Beckmann, Volker Strycek, Peter Hass und Jürgen Schulten Platz sechs. (AG/TF)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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