Mercedes setzt seine Aufholjagd fort. Im September konnte der Autobauer den erfolgreichsten Monat seiner Geschichte feiern.
Der Autobauer Daimler setzt seine Aufholjagd auf dem wichtigen chinesischen Markt fort. Im September stiegen die Verkäufe im Reich der Mitte um 21,2 Prozent auf 20.375 Fahrzeuge an, wie das Unternehmen am Freitag in Stuttgart berichtete. Von Januar bis September wurde ein Plus von insgesamt 7,9 Prozent erzielt. Daimler bemüht sich derzeit verstärkt darum, in China zu den Erzrivalen BMW und Audi aufzuschließen.
Der Dax-Konzern hatte in der Vergangenheit für das China-Geschäft einen eigenen Vorstand berufen und den Vertrieb umgebaut. Insgesamt verkaufte Daimler im September von seiner Marke Mercedes-Benz weltweit 142.994 Fahrzeuge. Das war ein Plus von 15,9 Prozent und somit der stärkste Absatzmonat in der Unternehmensgeschichte.
In USA erfolgreichster Premiumhersteller
Neben Asien trugen auch die USA zu dem guten Geschäft bei. Im September setzte Mercedes 24.697 Fahrzeuge in den USA ab, was einem Plus von 6,7 Prozent entspricht. und war erneut der Premiumhersteller Nummer eins. In den ersten neun Monaten des Jahres konnte das Unternehmen in seinem größten Absatzmarkt 215.056 Einheiten (+12,2 Prozent) absetzen. In diesem Jahr will Mercedes mit über 300.000 Einheiten in den USA erfolgreichster Premiumhersteller werden, wie Mercedes Vertriebschef Joachim Schmidt kürzlich im Interview mit der Autogazette gesagt hatte.
Produktionsvorstand Andreas Renschler zog 20 Jahre nach dem Entschluss für das erste Autowerk außerhalb Deutschlands ein positives Fazit - und ermunterte auch Mittelständler, eine eigene Produktion in den USA aufzubauen. Das Werk entstand in Tuscaloosa (Bundesstaat Alabama) im Süden der Vereinigten Staaten. "Wie bei jedem Anlauf und jedem neuen Werk gab es da erst mal viel zu lernen - und wir haben enorm viel gelernt", sagte Renschler der Nachrichtenagentur dpa. "Heute steht Tuscaloosa für Mercedes-Qualität." Er könne mittelständischen Unternehmen nur zu einer eigenen Fertigung in den USA raten.
Mit Daimler seien auch viele Zulieferer in das Land gegangen. "Und ich kenne keinen, der das bereut hat", meinte Renschler. Das liege auch an der Mentalität der Menschen, die entspannt und gleichzeitig zielstrebig seien: "Während Deutsche oft erst langwierig klären, wer denn Schuld hatte, sind Amerikaner schon bei der Lösung." Neben Daimler produzieren heute auch BMW und VW in den Vereinigten Staaten.
Auch in Südamerika geht es für die Schwaben voran. In Brasilien ergatterte Daimler einen Großauftrag für Bus-Fahrgestelle. Es geht um insgesamt vier Aufträge von zusammen 2.100 Mercedes-Benz-Fahrgestellen zur Erneuerung der Flotten im öffentlichen Nahverkehr von Brasília. Zur Höhe des Auftragswerts wurden keine Angaben gemacht. Vor kurzem hatte Daimler angekündigt, in Brasilien auch wieder Autos produzieren zu wollen. Der Konzern wird in Iracemápolis bei Sao Paulo ein neues Werk bauen, wo 2016 die ersten Fahrzeuge vom Band rollen sollen. (AG/dpa)