Der Mercedes-Benz SL startet im 60. Jahr in seine sechste Generation. Im Laufe der sechs Jahrzehnte veränderte sich das Desgn, das Grundkonzept wurde aber immer beibehalten.
Der Mercedes-Benz SL begeht seinen 60. Geburtstag. Im zweiten Teil der Designserie geht es um die Veränderungen des Sportwagen des letzten Jahrhunderts der Baureihen von 1971 bis heute.
Mercedes SL Pagode berühmteste Design-Form
Die berühmteste Designform findet bei der Baureihe W 113 von 1963 bis 1971 statt. Unter der Leitung von Friedrich Geiger gibt es mit dem Pagodendach einen Paradigmenwechsel. Anstatt auf Rundungen und Wölbungen wird nun Wert auf glatte Flächen, viel Nutzraum und den Verzicht auf Zierelemente gelegt. Die Front wird dominiert von der breiter als beim Vorgänger gewordenen Kühleröffnung, in die Mercedes-Stern und die beiden flankierenden Chromspangen integriert sind. Nach außen werden sie von den jetzt fast rechteckigen Leuchteinheiten begrenzt. Hier wird zum ersten Mal in der SL-Designgeschichte vertikale Homogenität traditionell gewachsener Formenelemente praktiziert.
Es gibt allerdings auch Designkritiker, die das weiter in die Breite gewachsene Gesicht der Baureihe W 113 zwar als gelungen ansehen, zugleich aber als formale Übertreibung. Der Begriff Pagode steht aber auch heute noch für die Baureihe W 113.
Längste Produktionszeit beim Mercedes SL R 107
Die von 1971 bis 1989 gefertigte Baureihe R 107 wird von einer Fülle interner und von außen kommender Anforderungen mitgeprägt. Stärkere V8-Motoren sowie Kreiskolbenmotoren benötigen mehr Platz unter der Haube.
Dabei zeigt die Front wieder ein klassisches SL-Gesicht, auch wenn sonst von Scheinwerfern über Grillrahmen bis zur Linienführung alles deutlich straffer ausfällt als bei der Vorgängerbaureihe W 113. Dafür ändert sich das Design in den 18 Jahren Produktionszeit so gut wie gar nicht mehr.
Klare Linien für Mercedes SL von 1989 bis 2011
Lediglich zwölf Jahre wurde der Nachfolger, die Baureihe R 129, gefertigt. Sie setzt dank einfacher, klarer und eleganter Linienführung einen neuen Fixpunkt in der SL-Geschichte. Nicht nur unter der Leitung Bruno Saccos, sondern auch unter seiner aktiven Anteilnahme erreicht das SL-Design eine neue formale Qualität. Die Zeit der Muskelpakete ist vorbei.
Sacco beseitigt überflüssige Dekorationselemente und lässt den SL durch eine schlichte Eleganz in der Linienführung der Karosserie sprechen. Ein Jahr nach der Markteinführung erhält der SL den Car Design Award.
Kreis schließt sich für Mercedes SL
Im Jahr 2001 kehren dann mit der Baureihe R 230 Wölbungen und Rundungen zurück. Doppelscheinwerfer sind jetzt angebracht, sie verschwinden aber im Zuge des Facelifts im Jahr 2008 wieder.
Überhaupt wird die Front 2008 grundlegend überarbeitet und nähert sich dabei den Ursprüngen des SL wieder an. Auch die Powerdomes sind wieder auf der Motorhaube zu finden und schließen den Kreis zu 60 Jahren Mercedes-Benz SL. (AG/TF)