Kinderkrankheiten in traditioneller Mercedes E-Klasse

Breites Spektrum an Mängeln

Kinderkrankheiten in traditioneller Mercedes E-Klasse
Eine Mercedes E-Klasse von 2009 © Daimler

Die E-Klasse von Mercedes-Benz liegt in der ADAC-Pannenstatistik auf den vorderen Plätzen. Doch die Modelle der ersten Dekade des neuen Jahrtausends weisen recht viele Mängel auf.

Nach Mercedes-Lesart hat die E-Klasse eine fast 100-jährige Geschichte. Bereits vor Beginn des Ersten Weltkrieges habe zur Modellpalette ein E-Klasse-Vorgänger gehört, schreibt der Hersteller in einer historischen Abhandlung. Erst 1993 aber glichen die Stuttgarter die Bezeichnung der oberen Mittelklasse an die Nomenklatur von S- und C-Klasse an: Die 200er hießen fortan E-Klasse. Kinderkrankheiten würde man bei so viel Geschichte eigentlich nicht vermuten.

Störungen in der Motorsteuerung

Doch obwohl es die E-Klasse insgesamt auf vordere Plätze in der ADAC-Pannenstatistik schafft, attestiert der Club den für Gebrauchtwagenkäufer interessanten Fahrzeugen der zwischen 2002 und 2009 gebauten Reihe 211 «ein breites Spektrum» an Mängeln.

So gab es bis zum Baujahr 2003 beim Diesel oft Störungen in der Motorsteuerung und undichte Leitungen in der Kraftstoffanlage. Anlass zur Pannenhilfe gaben bis 2005 sehr häufig entladene Batterien. Bis 2006 wurde oft Verschleiß an Vorder- und Hinterachsen festgestellt. Im Vergleich mit der Baureihe 210 treten bei der Reihe 211 viele Mängel nach ADAC-Angaben aber nicht mehr auf.

Bisher vier Generationen

Die erste E-Klasse, die diesen Namen auch trug, wurde bis 1995 gefertigt. Bis 2003 lief die zweite Generation vom Band (Baureihe 210). Markantes Merkmal war ihr Gesicht mit den vier runden Frontscheinwerfern. Schon ein Jahr vor ihrem Ende wurde der Nachfolger, die Baureihe 211, auf die Straßen geschickt. Mit der Modellpflege 2006 wurde der E 320 Bluetec eingeführt - ein Diesel mit Emissionsreduzierung. Seit 2009 ist die neue E-Klasse im Verkauf. Auch sie gibt es wieder als Coupé, T-Modell, Cabriolet und Limousine.

Kleinster Motor der Baureihe 211 ist ein 90 kW/122 PS-Reihenvierzylinder. Je nach Baujahr reicht das Spektrum bei den Selbstzündern bis 231 kW/314 PS. Benziner gibt es zwischen 120 kW/163 PS und 285 kW/387 PS - mit Ausnahme der auf 378 kW/514 PS gesteigerten AMG-Versionen. Der einzige Erdgasantrieb leistet 120 kW/163 PS.

Auch mit Erdgas verfügbar

Eine gebrauchte Limousine von 2002, der E 200 Kompressor Classic mit 120 kW/163 PS, ist laut Schwacke-Liste ab rund 10.100 Euro zu bekommen. Das 2007er Diesel-T-Modell E 200 T CDI Avantgarde PDF (100 kW/136 PS) steht mit 19.900 Euro in der Liste. Wer sich für ein Erdgas-Fahrzeug interessiert, zahlt für den E 200 Kompressor NGT Automatic Classic von 2004 noch rund 12.500 Euro. (dpa/tmn)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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