Mazda MX-30: Plug-in mit Kreiskolbenmotor

e-skyactive R-EV

Mazda MX-30: Plug-in mit Kreiskolbenmotor
Der Mazda MX-30 R-EV hat in Brüssel seine Weltpremiere gefeiert. © Mertens

Mazda geht technologisch seine eigenen Wege: Mit dem MX-30 e-skyactive R-EV haben die Japaner nun einen Plug-in-Hybrid mit Kreiskolbenmotor vorgestellt.

Einen Plug-in-Hybriden? Macht so etwas angesichts der ausgelaufenen Kaufprämie Ende des vergangenen Jahres überhaupt noch Sinn? Ja, findet man bei Mazda.

„Es gibt nach wie vor Kunden, die noch Vorbehalte gegen reine Elektroautos haben“, sagte Wakako Uefuji, die Programm-Managerin des MX-30 bei der Weltpremiere auf dem Brüsseler Autosalon. Genau deshalb mache ein Fahrzeug mit dieser Technologie durchaus Sinn, ist man bei den Japanern überzeugt. Mit dem neuen Modell wolle man nicht weniger, als das „Beste beider Welten“ verbinden, fügt die Managerin hinzu.

Elektrische Reichweite von 87 Kilometer

Der MX-30 als Plug-in-Hybrid sei dabei genau das Auto, das auf die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden ausgelegt sei. Mit dem e-skyactive R-EV können sie das Gros ihrer täglichen Fahrten zumeist rein elektrisch absolvieren, sagte Uefuji. So bietet die im Unterboden des MX-30 e-skyactive R-EV verbaute 17,8 kWh Lithium-Ionen-Batterie eine Reichweite von bis zu 85 Kilometer.

Sollte der Akku leer sein, lässt sich die Batterie an einem Schnelllader mit einer Leistung von 36 kW von 20 auf 80 Prozent in 25 Minuten aufladen. An einer 11 kW Wallbox braucht man bei Optimalbedingungen (sprich einer Temperatur von 25 Grad) von 0 auf 100 Prozent 1:30 Stunden.

Mit dem MX-30 EV haben die Japaner zwar auch ein rein elektrisches Schwestermodell im Angebot – doch dessen Batteriekapazität liegt bei gerade einmal b35,5 kWh, was für eine Reichweite von 200 Kilometern reicht. Mit dem MX-30 EV hatte Mazda eine sympathische Strategie verfolgt, indem sie ein E-Auto mit kleiner Batterie und damit geringer Reichweite bei kleinem CO2-Rucksack auf den Markt gebracht haben. Für den klassischen Pendler – der täglich nicht mehr als 30 bis 40 Kilometer fährt – ein scheinbar ideales Fahrzeug. Doch letztlich waren die 200 Kilometer zu wenig.

Effiziente Verbrauchswerte

Die elektrische Reichwe des Mazda MX-30 R-EV liegt bei 87 Kilometer.

Deshalb versucht Mazda die Kundschaft nun mit dem MX-30 als PHEV an sich zu binden, der mit seinem 50 Liter Tank und seinen effizienten Verbrauchswerten für eine Reichweite von über 600 Kilometer gut sein soll. So soll sich der MX-30 e-skyactive R-EV auf 100 Kilometer nach dem WLTP-Zyklus mit einem Durchschnittsverbrauch von 1,0 Liter und einem Stromverbrauch von 17,5 kWh bescheiden. Ein Wert, den es bei einem folgenden Praxistest zu überprüfen gilt.

Damit man den Kundinnen und Kunden das „Beste aus beiden Welten“ bieten kann, hat Mazda da den Kreiskolbenmotor wiederentdeckt, der letztmals in dem 2011 eingestellten RX-8 zum Einsatz kam. Mazda ist damit der einzige Hersteller, der in einem Pkw auf diese Technologie setzt.

So setzt Mazda beim MX-30 auf ein serielles System. Bei ihm werden die Räder immer von einem 170 PS-starken Elektromotor angetrieben werden, wobei der Kreiskolbenmotor samt Generator die Gesamtreichweite deutlich erhöht und damit für die in Aussicht gestellten effizienten Verbrauchswerte sorgt. Der Kreisbolkenmotor leistet maximal 75 PS und arbeitet mit einer Benzin-Direkteineispritzung. Seine Technologie sorgt für eine besondere Laufruhe und Vibrationsarmut, „Genau das, was sich die Kunden wünschen“, ist Uefuji überzeugt.

Drei Fahrmodi zur Wahl

Die Fahrerin oder der Fahrer haben im neuen MX-30 R-EV die Möglichkeit, zwischen den drei Fahrmodi EV-Mode, Normal-Mode und Charge-Mode zu wählen. Wer mit dem EV-Mode unterwegs ist, kann damit also so lang rein elektrisch unterwegs sein, bis die Batterie leer ist. Ist der Ladestand auf Null, schaltet sich der Kreiskolbenmotor zu und sorgt zusammen mit dem Generator für Energie. Im Normal-Mode wird bis zum Ladestand von 40 Prozent ausschließlich elektrisch gefahren, erst dann schaltet sich der Kreiskolbenmotor zu. Und im Charge-Mode lässt sich in Schritten von zehn Prozent ein Ziel-Batterieladestand wählen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 140 km/h, den Sprint n 0 auf 100 km/h absolviert der neue in 9,1 Sekunden.

Beim Pricing bewegt sich der MX-30 e-skyactive R-EV mit 35.990 Euro auf dem gleichen Niveau wie die reine E-Version. Angesichts dieser Preisgleichheit düften die Aussichten nicht schlecht stehen, dass der neue MX-30 R-EV bei den Kundinnen und Kunden ankommt, auch wenn er kein Volumenmodell werden wird. Zu Absatzerwartungen sagt man bei Mazda derzeit nichts.

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