Eyeris sorgt für mehr Sicherheit im Straßenverkehr

Kamerasystem von Magna

Eyeris sorgt für mehr Sicherheit im Straßenverkehr
Eyeris sorgt beim Opel Astra für eine Notbremsung. © Magna/Gröpper

Moderne Fahrassistenzsysteme entlasten nicht nur den Fahrer, sie sorgen vor allem für mehr Sicherheit. Zu den Systemen, die das Fahren sicherer machen, gehört auch das Kamerasystem Eyeris vom Zulieferer Magna. Es kommt beispielsweise im Opel Astra zum Einsatz.

Von Frank Mertens

Martin Solar sitzt am Steuer eines serienmäßigen Opel Astra. Er beschleunigt den Kompaktwagen der Rüsselsheimer auf Tempo 40 km/h, fährt direkt auf ein vor ihm liegendes Hindernis zu. Es kommt Meter für Meter näher, doch Solar bremst nicht ab. Ein Aufprall scheint unausweichlich zu sein.

Doch dann leitet der Astra eine Notbremsung ein, kommt Zentimeter vor dem Hindernis, einem sogenannten Ballonfahrzeug, zum Stehen. Doch nicht Solar hat die Bremse betätigt, sondern es wurde vom Fahrzeug automatisch eingeleitet. Dafür gesorgt hat das im Astra hinter dem Rückspiegel verbaute Kamerasystem von Magna. Der Zulieferer nennt das System Eyeris. Dahinter verbirgt sich ein auf einer Frontkamera basierendes Lichtsystem, das permanent die Straße und das Umfeld beobachtet, um so das Fahren mit einem dauerhaften Fernlicht zu ermöglichen. Das System erkennt dabei entgegenkommende wie auch vorausfahrende Fahrzeuge, umso möglicherweise blendende LEDs in den Scheinwerfer zu deaktivieren, wie Solar berichtet, der bei Magna für die Lichtfunktionen zuständig ist.

Eyeris verfügt über 13 Funktionen

Doch Eyeris kann noch viel mehr als „nur“ eine automatische Fernlichtsteuerung, wie die Situation auf dem ADAC-Testgelände in Gründau zeigt. Mit Eyeris sind eine Vielzahl von Fahrassistenzsystemen gekoppelt. Dazu zählt auch die automatische Objekterkennung mit Notbremsfunktion, wie Solar berichtet.

Neben den genannten Lichtfunktionen, der Objekterkennung, der Verkehrszeichenerkennung und dem Spurhalteassistenten offeriert Eyeris die aktuelle Kamera der Generation 2.5 insgesamt 13 Funktionen, wie Solar berichtet.



Die vorherige Kamerageneration 2.0 kam gerade einmal auf fünf Funktionen. Beim Blick auf die beiden Kameragenerationen wird deutlich, wohin die Reise geht: Die Kameras werden im kleiner und erhalten immer mehr Funktionen. Der Notbremsassistent, der das Fahren deutlich sicherer macht, funktioniert dabei in unterschiedlichen Geschwindigkeitsbereichen. „Im Stadtverkehr werden mit dem System Kollisionen im Geschwindigkeitsbereich bis 40 km/h vermieden, zwischen 40 und 60 km/h werden die Folgen eines Unfalls abgeschwächt und zwischen 40 und 85 km/h warnen wir den Fahrer und unterstützen ihn bei einer Notbremsung.“

Wandel von passiver zu aktiver Sicherheit

Opel Astra Eyerise
Eyeris leitet Notbremsung ein Magna/Gröpper

Mit diesem System vollzieht Magna den Wandel von passiver zu aktiver Sicherheit. „Eyeris ist eine Sicherheits- und keine Komfortfunktion“, hebt Solar hervor. Das Ziel ist dabei klar, wie Anton Mayer sagt, bei Magna Vizepräsident Engineering. „Wir wollen keine Kollisionen mehr, keine Unfälle und keine Verletzungen.“ Für Mayer nimmt Magna in diesem Bereich aufgrund seiner führenden Position bei der Kameratechnik eine Schlüsselstellung ein.

Schritt für Schritt nähert man sich der Vision Zero an. Hersteller wie Volvo beispielsweise haben sich zum Ziel gesetzt, dass bis zum Jahr 2020 kein Fahrer eines Volvo mehr in einem Fahrzeug der Schweden zu Tode kommt oder ernsthafte Verletzungen erleidet. An Ende der Entwicklungen von Magna und anderen Zulieferer und Autobauer steht das autonome Fahren, der Megatrend der Autobranche. Bereits 2020 sollen die ersten autonom fahrenden Fahrzeuge auf der Autobahn unterwegs sein. Jeder Hersteller, der etwas auf sich hält, will hier die Führungsrolle übernehmen. Doch das geht meist nur mit der Unterstützung der Zulieferer.



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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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