Flugauto Lilium Eagle hebt erfolgreich ab

Ultraleichtflieger für zwei Personen

Flugauto Lilium Eagle hebt erfolgreich ab
Prototyp des Lilium Aviation © Lilium

Immer mehr Firmen arbeiten an Flugautos. In Genf stellte zuletzt Italdesign zusammen mit Airbus ein solches Gefährt vor. Nun gab es einen Jungfernflug des Lilium Aviation.

In den Metropolregionen dieser Welt wird sich das Verkehrschaos in den nächsten Jahren wohl eher verschärfen als entspannen. Eine mögliche Alternative zum Verkehrsinfarkt könnte die teilweise Verlagerung des Verkehrs in den Luftraum sein. Derzeit arbeiten weltweit gleich mehrere Firmen an entsprechenden Konzepten.

Dabei setzen einige Start-ups auf kleine, rein elektrisch getriebene Ultraleichtflugzeuge. Erst im März 2017 haben Airbus und Italdesign auf dem Genfer Autosalon mit dem Pop.up eine entsprechende Taxi-Drohne vorgestellt. Jetzt ist ein rein elektrisch getriebener Senkrechtstarter des in Gilching bei München beheimateten Start-ups Lilium Aviation sogar zum ersten Jungfernflug abgehoben.

Noch Jahre bis Serienreife

Bis Lilium Aviation allerdings kleine Flieger in Serie produzieren wird, dürften noch ein paar Jahre vergehen. Zunächst einmal hat der Flug des Prototypen Eagle bewiesen: es funktioniert. Bei dem Lilium Jet handelt es sich um einen Ultraleichtflieger mit einer Carbon-Kapsel für zwei Passagiere, der von 36 elektrischen Jet-Motoren angetrieben wird. Diese Triebwerke verteilen sich auf 12 bewegliche Tragflächenelemente. Die Technik erlaubt Starts und Landungen in der Vertikalen. Sobald das Lilium-Jet ausreichend Höhe hat, können die Triebwerke auf horizontalen Schub umstellen. Der batterieelektrische und damit emissionsfreie Antrieb soll einen Radius von 300 Kilometern ermöglichen und das Flugzeug bis zu 300 km/h schnell machen. Der Energiebedarf soll auf dem Niveau eines Elektroautos liegen.

Lilium will in den nächsten Jahren eine im Vergleich zum Eagle größere Serienversion entwickeln, die Platz für einen Piloten und vier Passagiere bieten soll. Der Flieger könnte dann als Lufttaxi eingesetzt werden und zum Beispiel einen Pendelverkehr von Flughafen München in die Münchener Innenstadt aufnehmen. Der Flug würde wenige Minuten dauern, wäre emissionsfrei und zudem relativ leise. Dank Senkrechtstarter-Funktion reichen zum Landen zudem kleine Landingpads. Wann es allerdings damit soweit sein könnte, steht noch in den Sternen. (SP-X)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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