Autokäufer stehen auf immer mehr Leistung

Durchschnittlich 166 PS

Autokäufer stehen auf immer mehr Leistung
Alpine kehrt mit dem A110 in die Sportwagenwelt zurück. © Alpine

Die deutschen Autokäufer stehen auf immer mehr PS. So lag in den ersten fünf Monaten des Jahres die durchschnittliche Leistung bei 166 PS.

Das geht aus einer Erhebung des Branchenexperten Ferdinand Dudenhöffer vom Center Automotive Research (CAR) in Duisburg hervor.

Nachdem die neu zugelassenen Fahrzeuge im vergangenen Jahr auf eine durchschnittliche Leistung von bereits 159 PS kamen, waren es in diesem Jahr zwischen Januar und Mai im Schnitt sogar 166 PS. Zugleich sank der Anteil der Kleinwagen an den Neuzulassungen weiter von 20 auf 18 Prozent. Im Jahr der Abwrackprämie hatte der Anteil der Kleinwagen bei fast 40 Prozent gelegen. Seiher hat der Anteil bis auf 2018 (21,5 Prozent) stetig abgenommen.

PS-Zahlen steigen auch in Krisenzeiten

Selbst in Krisenzeiten wie der Rezession nach der Wiedervereinigung 1993 und der Eurokrise 2012/13 stiegen die PS-Zahlen der Neufahrzeuge. Hatte der durchschnittliche Neuwagen in Deutschland 1990 noch 92 PS, wuchs die Motorleistung bis zur Finanzkrise 2008 kontinuierlich auf 131 PS.

Den einzigen Rückgang in den vergangenen 30 Jahren gab es laut Dudenhöffer 2009, als die Abwrackprämie den Anteil der Kleinwagen an den Neufahrzeugen auf 34 Prozent hochschnellen ließ und die durchschnittliche Motorleistung auf 118 PS sank. Aber schon im folgenden Jahr war das vorherige Niveau wieder erreicht, und seither geht der PS-Zuwachs Jahr für Jahr weiter.

Trend bleibt bestehen

Dudenhöffers Prognose ist klar: «Auch nach der Covid-19-Pandemie werden die PS-Zahlen der Pkw-Neuwagen in Deutschland steigen.» Bei den derzeitigen Spritpreisen sei der Anreiz gering, «das Auto eine Nummer kleiner zu kaufen». Höhere Kaufpreise würden nach einer gewissen Zeit akzeptiert. Die Motoren würden klimafreundlicher, «aber PS-stärkere Autos werden mit hoher Wahrscheinlichkeit unser Straßenbild auch in Zukunft prägen. Das lassen lange Datenreihen aus der Vergangenheit vermuten.» Damit bleibe Deutschland das Land der PS-starken Autos, so der Wissenschaftler. (AG/dpa)

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