Elektro-Antriebe: Die ersten Lambos werden leise

Elektro-Antriebe: Die ersten Lambos werden leise
Auf den Urus gehen weit mehr als die Hälfte der Lamborghini-Einheiten © Lamborghini

Auch Supersportwagen werden vom Akku-Trend nicht verschont. Lamborghini bringt 2023 den ersten Hybriden, 2026 folgt das erste E-Auto.

Während diverse Autohersteller das Corona-Jahr 2020 heute mit Begriffen wie Lockdown, Kurzarbeit und Bänderstillstand gleichsetzen, scheint die Pandemie bei Lamborghini als eine Art Katalysator gewirkt zu haben. Mehr Kunden als je zuvor bestellten einen der PS-Boliden aus Sant’Agata Bolognese. „Viele Käufer sagen, jetzt erst recht, ich gönne mir was, will das Leben genießen“, sagt der Designchef der italienischen Sportwagenmarke, Mitja Borkert.

In Zahlen drückt sich das so aus: Schon 2020 wurde mit 7.430 Auslieferungen zum Rekordjahr, das von 2021 noch übertroffen wurde, dem bislang besten Jahr in der Geschichte von Lamborghini. In Kundenhand gingen 8.405 Fahrzeuge. Am stärksten wuchs der Absatz in China und Hongkong, ein Plus von 55 Prozent. Das Reich der Mitte nimmt jährlich fast 1.000 Fahrzeuge ab – gut dreimal so viele wie die Italiener selbst.

Zu verdanken sind die Rekordzahlen dem Urus, auf dessen Konto weit mehr als die Hälfte der Einheiten geht. Es zeigt einmal mehr, dass ein SUV im Portfolio eines Herstellers von Supersportwagen alles andere als ein Fremdkörper darstellt. Noch in diesem Jahr wird der Urus eine Modellpflege erhalten, ein neuer Antrieb zieht erst 2024 ein. In der nächsten Generation des Urus arbeitet dann erstmals ein Plug-in-Hybrid. Getreu der Firmenphilosophie, dass ein neues Modell stets mehr Leistung haben muss als sein Vorgänger, dürfte der nächste Urus also auf knapp 700 PS kommen.

Neuer Huraćan bekommt neuen Modellnamen

Bis zum Auslaufen des heutigen Huraćan dürften noch mehrere Sondermodelle auf die Straße kommen. Foto: Lamborghini

Er wird aber nicht das erste Modell mit Plug-in-Technik sein. Schon im nächsten Jahr beginnt die Hybridisierung beim neuen Aventador. Er erhält allerdings einen anderen Namen. Welcher berühmte Stier es sein wird, verrät Lamborghini noch nicht. Wohl aber, dass es einen neu entwickelten Zwölfzylinder hinter den Sitzen geben wird – unterstützt von einem E-Motor auf der Vorderachse.

Ein ähnliches Bauprinzip wird 2024 im Nachfolger des Huraćan stecken, der Einstiegsdroge im Hause Lamborghini. Auch er wird einen neuen Modellnamen tragen. Bis zum Auslaufen des heutigen Huraćan dürfte Lamborghini vermutlich noch mehrere Sondermodelle auf die Straße bringen. Eines davon ist der Sterrato, eine etwas höhergelegte Variante im Offroad-Look.

In den nächsten vier Jahren will Lamborghini mindestens 1,5 Milliarden Euro in die Transformation stecken. Es ist der größte Investitionsplan in der Firmengeschichte. Und er soll nicht zu Lasten der Marken-DNA gehen. „Wir werden an den Kernwerten wie Hochleistung und Spitzentechnologie festhalten, aber die Umweltbelastung deutlich reduzieren“, verspricht CEO Stefan Winkelmann. Bis Ende 2024 soll die gesamte Palette elektrifiziert sein. Das Mehrgewicht wollen die Ingenieure unter anderem durch zusätzlichen Einsatz von Karbon kompensieren.

Bis 2025 soll der CO2-Ausstoß um die Hälfte sinken. Hierfür ersann die italienischen Sportwagen-Strategen den wohlklingenden Namen „Direzione Cor Tauri“. Cor Tauri steht für den hellsten Stern im Sternbild Stier. Diesen Stern soll später einmal das erste Elektromodell von Lamborghini repräsentieren, die vielbesagte „vierte Baureihe“. Debüt: zirka 2026. Seinen Anspruch kennt man schon heute. Der Super-Stromer soll nicht weniger als die Pole Position im Segment belegen. Als Karosseriekonzept vermuten Branchenkenner ein Crossover-Modell oder einen 2+2-sitzigen Gran Turismo. (SP-X)

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