Ladeinfrastruktur: 22 E-Autos teilen sich einen Ladepunkt

Ladeinfrastruktur: 22 E-Autos teilen sich einen Ladepunkt
Ein Hyundai Kona an einer Ladestation von Ionity. © Hyundai

Die Zahl der Elektroautos steigt. Doch die Ladeinfrastruktur in Deutschland hält dieser Entwicklung nicht Schritt.

So gibt müssen sich in Deutschland derzeit 22 Batterie-Fahrzeuge einen öffentlichen Ladepunkt teilen. Das geht aus Berechnungen des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) hervor.

Im Oktober 2021 lag das Verhältnis noch bei 21 zu 1, im März 2021 bei 17 zu 1. Während in den vergangenen zwölf Monaten durchschnittlich 57.000 reine E-Autos und Plug-in-Hybride neu zugelassen wurden, wuchs die Zahl der Ladepunkte lediglich um rund 1320 monatlich.

Um das Ziel von einer Million Ladepunkte im Jahr 2030 zu erreichen, müssten laut VDA jedoch 2000 Punkte pro Woche gebaut werden. Die Regierungsparteien haben sich in ihrem Koalitionsvertrag zum Ziel gesetzt, dass es bis Ende des Jahrzehnts 15 Millionen E-Autos auf deutschen Straßen geben soll. Analysten gehen davon aus, dass dieses Ziel indes verfehlt wird. Sie erwarten eher neun Millionen batterie-elektrische Fahrzeuge.

Nutzung hängt von Region ab

Wie viele E-Autos sich einen Ladepunkt teilen, ist allerdings stark von der Region abhängig. So kommen in Sachsen rechnerisch 13,8 Pkw auf eine Steckdose, im Saarland sind es 28,1.

Der Kreis mit dem kundenfreundlichsten Verhältnis von Autos zu Lademöglichkeiten ist Groß-Gerau mit 4,8. In dem hessischen Bezirk haben unter anderem die E-Autohersteller Opel und Peugeot ihren Sitz. Opel beispielsweise baut an seinem Standort zusammen mit der Stadt die Zahl der Ladepunkte massiv aus. Auf Rang zwei liegt die VW-Stadt Emden vor Heilbronn.

Anträge für Kaufprämie steigen

Unterdessen hat sich die Zahl der Anträge auf die E-Autoprämie im Mai wieder deutlich erhöht. Wurden im April 2022 beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) lediglich 40.308 neue Anträge auf den Umweltbonus gestellt, kamen im Mai 48.245 neue hinzu.

Den Jahres-Höchststand gab es im März 2022 mit 54.620 eingegangenen Anträgen. Seit Einführung der Förderprämie Mitte 2016 sind damit insgesamt 1,27 Millionen Anträge gestellt worden, 713.776 davon entfallen auf reine E-Mobile, 554.996 auf Plug-in-Hybride. Hinzu kommen 277 E-Autos mit Brennstoffzelle. Beliebtestes Modell bleibt der Renault Zoe mit 76.633 Anträgen vor Tesla Model 3 (64.509) und VW E-Up (42.688). (AG/SP-X)

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