Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) musste im vergangenen Jahr so viele Produktuntersuchungen wie noch nie durchführen. Auch die Zahl der Rückrufaktionen durch die Behörde in Flensburg erreichte 2015 einen neuen Rekordwert.
Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat für 2015 mit 711 Produktuntersuchungen einen neuen Rekordwert erzielt. Im Vergleich zum Jahr 2014 nahm die Zahl der Untersuchungen damit um gleich 140 Fälle zu, wie die Behörde in Flensburg mitteilte.
Auch wenn nicht jede Untersuchung zu einem Rückruf führt, nahm auch die Zahl der Rückrufaktionen (RRA) im vergangenen Jahr deutlich zu. 326 Mal wurden Fahrzeuge in die Werkstätten beordert. Im Jahr 2014 lag die Zahl bei 235 Aktionen.
1,65 Millionen Halter angeschrieben
Von den 326 RRA wurden mehr als 50 Prozent wegen der Schwere des Mangels überwacht. Insgesamt schauten die Spezialisten in 178 Fällen besonders scharf zu und überwachten den Rückruf bis zur vollständigen Beseitigung der möglichen Gefährdung.
Zur Beseitigung der Mängel wurden 1,65 Millionen Halterdaten aus dem bei dem KBA geführten Zentralen Fahrzeugregister ermittelt, die anschließend angeschrieben wurden. Auch wenn die Zahl der Rückrufe angestiegen ist, nahm die Zahl der betroffenen Fahrzeuge prozentual ab. So wurden 2010 bei insgesamt 185 Rückrufaktionen gleich knapp 1,2 Millionen Halter angeschrieben, da in diesem Jahr mehr Volumenhersteller von Rückrufen betroffen waren.
Insgesamt 7528 Fahrzeuge zog das KBA im vergangenen Jahr aus dem Verkehr. In diesen Fällen führte eine vom KBA überwachte Rückrufaktion selbst nach mehrmaliger Aufforderung im Rahmen sogenannter Nachfassaktionen nicht zur vollständigen Mängelbeseitigung. Das ist die niedrigste Zahl in den vergangenen fünf Jahren. 2014 wurde noch 34.712 Fahrzeugen der Betrieb untersagt. (AG/TF)