68 Unternehmen fordern ambitionierten Klimaschutz

68 Unternehmen fordern ambitionierten Klimaschutz
Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD). © dpa

In der Corona-Krise haben sich 68 große deutschen Unternehmen für einen ambitionierten Klimaschutz ausgesprochen. Darunter befinden sich Firmen aus allen Branchen.

Wie aus dem von der „Stiftung 2 Grad. Deutsche Unternehmen für Klimaschutz“ an diesem Montag veröffentlichten Appell an die Bundesregierung hervorgeht, drängen die Firmen auf eine „ambitionierte Ausgestaltung eines Green Deal sowie auf die Vorlage ambitionierter Klimaziele“. Sie sollten in Übereinstimmung mit den Pariser Klimaschutzvertrag stehen. Mit dieser Forderung wolle man ein Signal an den Petersberger Klimadialog senden.

An dem Appell haben sich Unternehmen aus allen Branchen wie beispielsweise der Schwerindustrie, der Finanzbranche, der Mobilität oder des Maschine- und Fahrzeugbaus beteiligt. Zu den Unternehmen gehören unter anderem die Allianz, Puma, die Telekom, Henkel oder die Otto Group.

Geschäftsmodelle klimafreundlich ausgerichtet

“Die mittel- und langfristigen wirtschaftspolitischen Maßnahmen als Reaktion auf die Corona-Krise sollten im Rahmen eines Klima-Konjunkturprogrammes auf unser gemeinsames Ziel einzahlen: eine resiliente Wirtschaft und Gesellschaft, die Klimaneutralität durch eine hohe Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit erreicht“, sagte Sabine Nallinger, Vorständin der Stiftung 2 Grad. Wie sie hinzufügte, bräuchten die Unternehmen auch nach der Corona-Krise Planungs- und Investitionssicherheit, denn sie haben damit begonnen, ihre Geschäftsmodelle klimafreundlich auszurichten“, fügte sie hinzu.

Sabine Nallinger, Foto: Markus Altmann
Sabine Nallinger ist Vorständin der Stiftung 2°. Foto: Markus Altmann

Wie Michael Otto als Präsident der Stiftung 2 Grad und Aufsichtsratsvorsitzender der Otto Group sagte, könne Klimaschutz, wenn er als Modernisierungsprojekt für die Wirtschaft verstanden wird, eine wichtige Rolle bei der „Bewältigung der Folgen der Corona-Krise spielen. Gleichzeitig könne er dazu beitragen, „tiefgreifende Auswirkung der Klimakrise zu vermeiden“.

Schulze: Kennen die Impfstoffe gegen die Klimakrise

Bundesumweltministerin Svenja Schulze setzt unterdessen darauf, dass die Corona-Krise die Bereitschaft der Menschen zum Klima- und Umweltschutz erhöht. „Viele Menschen auf der ganzen Welt spüren im Moment, wie sich Krise anfühlt“, sagte die SPD-Politikerin am Montag in Berlin zum Auftakt internationaler Klimaschutz-Gespräche. „Ich vertraue daher darauf, dass künftig auch mehr Menschen bereit sind, mehr zu tun gegen die langfristigen Umweltrisiken, die uns sonst drohen – die Klimakrise und die Zerstörung der Ökosysteme.“

Die Klimakrise sei nicht weg, auch wenn die Aufmerksamkeit gerade auf der Pandemie liege, mahnte Schulze. „Anders als beim Kampf gehen das Corona-Virus kennen wir die Impfstoffe gegen die Klimakrise bereits. Sie sind verfügbar, sie sind bezahlbar und sie machen unser Leben besser.“ Das seien etwa Energie aus Wind und Sonne, Elektromobilität, Recycling, energie-autarke Gebäude oder eine widerstandsfähige Landwirtschaft.

Bei der zweitägigen Videokonferenz mit Ministerin aus rund 30 Ländern geht es darum, wie die Folgen der Corona-Krise abgefedert werden können. Das Pariser Klimaabkommen zur Begrenzung der Erderwärmung solle „auch weiterhin der Kompass sein“, sagte Schulze mit Blick auf staatliche Hilfen für die Wirtschaft . Konkret stelle sich zum Beispiel die Frage, ob mit Steuergeldern die Nachfrage nach fossilen Verbrennungsmotoren angekurbelt werde oder nach neuer Mobilität und emissionsfreien Motoren. (mit dpa)

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