Autokauf in Krisenzeiten: Alles, bloß nicht klein

Autokauf in Krisenzeiten: Alles, bloß nicht klein
Der VW e-up ist beliebt, aber kaum zu bekommen. Zuletzt sind die Neuzulassungen um 50 Prozent eingebrochen. © VW

Vom Sprit sparen reden viele – aber kaum jemand will in der Krise einen Kleinstwagen kaufen. Sogar beim E-Auto muss es groß und teuer sein.

Der günstige Kleinstwagen wird zur bedrohten Art. In den ersten sieben Monaten sind die Pkw-Neuzulassungen in diesem Segment um 26 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesunken, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mitteilt. Insgesamt rollten im laufenden Jahr bislang rund 73.000 Einheiten neu auf die Straße. Im Vorjahr waren es zum gleichen Zeitpunkt bereits knapp 100.000 Fahrzeuge.

Die Kleinstwagen-Verkäufe schrumpfen schneller als der Gesamtmarkt, der in den ersten sieben Monaten 2022 ein Minus von 11 Prozent verbucht. Auch die größeren Segmente stehen unter Druck, Zuwächse gab es allein bei SUVs und in der Oberklasse. Während die Rückgänge in Kompakt-, Mittelklasse und Co. nicht zuletzt auf die Lieferkettenprobleme zurückzuführen sind, leidet das sogenannte A-Segment zusätzlich unter einen schrumpfenden Modellangebot.

Viele Hersteller haben sich aus der margenschwachen Klasse zurückgezogen und setzen stattdessen auf größere und teurere Modelle. Selbst der Trend zur E-Mobilität kann diese Entwicklung nicht aufhalten – neue Batterie-Autos in der kleinsten Klasse sind selten und auch in den künftigen Modellplänen der Hersteller kaum zu finden. (SP-X)

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